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WELTLICHE LIEDER.
I. Johon.
Der Vers dieses Liedes zeigt uns wieder die epische Langzeile, die wir in den politischen Liedern haben kennen lernen. Alle Frei|heiten, welche sich die Dichter dort in der Behandlung dieses Verses gestatteten, erlaubt sich der Verfasser dieses Liedes ebenfalls, so dass wir zahlreiche Verse mit fünf, und selbst mit vier Hebungen antreffen. Der Dichter legt offenbar mehr Werth auf die Fülle der Alliteration als auf das Ebenmass der einzelnen Zeilen; vgl. Einl. zu P. L. VIII. — Die Struktur der Strophe, zumal der langathmige Folgereim, stellte an das poetische Vermögen des Dichters eine nicht geringe Anforderung, der er mit Geschick nachgekommen ist. Gleich|wohl trägt die Behandlung des Gegenstandes wie die äussere Strophen|form das Gepräge des Gesuchten und Pedantischen.
Die Heimath dieses Liedes ist das westliche Binnenland. Es deutet darauf hin die Sprache, welche einzelne Formen und Eigen|thümlichkeiten des west-mittelländischen Dialektes aufweist (sys, v. 18; auch die Bezeichnung der Vokallaute ist nicht rein südlich, die Ver|bindung ue fehlt z. B. ganz), die bei der Uebertragung des Gedichtes in den südländischen Dialekt beibehalten worden sind. Aber auch der Charakter des Metrums, das wesentlich den Stabreim zum Princip hat, lässt darauf schliessen. Die Dichter des Südens und Ostens