über jene Dichter, welche in Nachahmung normannischer Minstrels in schrankenloser Ueberschwenglichkeit das Lob der Frauen sangen. Dabei hat er gegen das "book of leuedis loue", vielleicht eine Nachahmung des provenzalischen "leys d'amor" verstossen und sich besonders die Feindschaft eines Dichters mit Namen Richard zu|gezogen. Letzterer hat sich, wie es scheint, der Aufgabe unterzogen, die Ehre der Frauen zu retten, und in Folge der Zurechtweisung von dieser Seite kriecht unser Dichter reuig zu Kreuze. In fingirtem Büssertone gesteht er seine Schuld ein und preist zum Schlusse ironisch das Loos seines von allen Damen gefeierten Gegners.
Wir finden auch hier wieder, wie im Liede II, die Verbindung von vierfüssigen und dreifüssigen Versen, doch ist die Vertheilung eine wesentlich andre, indem die längeren Verse nur für den acht|zeiligen Aufgesang, die kürzeren nur für den vierzeiligen Abgesang verwandt werden. Die Alliteration ist besonders reich, sie durch|webt und verkettet je zwei auf einander folgende, auch durch den Sinn näher verbundene Verse. Der Refrain ist mit dem Aufgesange durch das doppelte Band der Alliteration und des Gedankens ver|knüpft. Ebenso ist für den Uebergang von einer Strophe zur andern Sorge getragen. Die Abrundung der einzelnen Theile und des Ganzen ist also mit künstlerischem Geschick ausgeführt. — Der in den meisten dieser Lieder wahrzunehmende unvermittelte Sprung von Gedanken zu Gedanken fällt hier in besonderem Grade auf und macht es nicht leicht, dem Dichter zu folgen. Der plötzliche Uebergang vom ernsten Tone in den ironischen in der zweiten Strophe ist geradezu verwirrend.
Die Form dieses Gedichtes erinnert an die altfranzösische Romanze. Auch ist der Ton mehr deskriptiv als lyrisch.
Siehe die in der Einl. zu G. L. I ausgesprochene Vermuthung.
Da sich mehrere west-mittelländische Formen in demselben finden, so nehmen wir an, dass diese bei der Uebertragung in den südländischen Dialekt beibehalten worden sind und weisen dem Liede eine Grafschaft des westlichen Binnenlandes als Heimath an.
Th. Wright, Spec. of L. P. pag. 31. —