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MAXIMION.
Der Dichter, ohne Zweifel ein Kleriker, führt uns in der rime couee mit ungleichen Strophen die Klage eines Mannes vor, der, hinfällig und lebensmüde, am Ende eines mit den Freuden der Welt durchsättigten Daseins steht, einen Vergleich zwischen dem Früher und Jetzt anstellt und in bittrer Reue zerfliesst. Diesem Manne ist der Name Maximion beigelegt.
Eberhardus Bethuniensis zählt in einer lateinischen Dichtung über die Verskunst, geschrieben nach Warton um 1212, diejenigen Klassiker seiner Zeit auf, welche am meisten gelesen wurden und in deren Kenntniss auch die Jugend eingeführt werden solle. Unter diesen finden wir auch einen Maximianus — nach Warton Bischof von Syrakus im 7. Jahrhundert und intimer Freund von Papst Gregor dem Grossen — mit 6 Elegien "de incommodis senectutis." Chaucer erwähnt die Dichtungen des Maximian im Court of L., v. 798. Shelton zeigt uns als einen der Bewohner des "Temple of Fame" den "Maximian with his madde dities how dotyng age wolde jape with young foly."
Der Autor unsrer Dichtung hält es für nöthig, den Dichter Maximianus selbst mit der fingirten Person zu identificiren, welche in dessen Poesien die klagenden Töne vernehmen lässt. Das Gedicht, halb poetische Erzählung, halb Elegie, hat offenbar den Zweck, den Maximianus und seine Ideen dem Volke zugänglich zu machen.