Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.

90 Typhus, Mitteln unzugängliche Krankheit ſei, ſo wäre es ein thörichtes, oder wol gar mit einem anderen Namen zu bezeichnendes Unternehmen, als Arzt, an das Bett der Typhuskranken treten zu wollen. Da es jedoch für dieſe vorlaute Behauptung keinen einzigen, vernünftigen Grund gibt; da daher die Möglichkeit der Kunſthilfe bei Typhus nicht geläugnet werden darf, ſo kann es ſich nur darum handeln, ob wir vermalen ſchon den typhöſen Prozeß ſicherer und ſchneller zu einem günſtigen Ende führen, und drohende oder vorhandene Gefahren gewiſſer hintanzuhalten oder zu beſeitigen vermögen, als die Natur allein, oder ob dieß jezt no< nicht in unſerer Macht liegt, und daher einer beſſer unterrichteten Zukunft anheimgeſtellt werden muß. | Dieſe Frage iſt begreiflicher Weiſe nur durch zahlreiche, zu verſchiedenen Zeiten, und an verſchiedenen Orten an-- zuſtellende Beobachtungen mit Gewißheit zu beantworten; einſtweilen können wir nur ſo viel ſagen, daß alle Anzeichen vorhanden ſind, daß die Antwort zu Gunſten der homöopathiſchen Heilmethode (auten werde. Zu dieſem Ausſpruche glauben wir uns dur< Nachſtehendes berechtiget: | j. Typhöſe Erkrankungen, die no<m nicht lange beſtanden, und durch keine heftigen therapeutiſchen Eingriffe, namentlich aber durch die, bei der allvopathiſchen Unkunſt, unvermeidlichen Purgirmittel noch nicht verſchlimmert waren, erreichten bei unſerer Behandlung nur ausnamsweiſe einen höheren Grad von Entwicklung, ſondern gingen meiſt ſc<nell in Beſſerung über, indem zuerſt die Aufregung im Gefäßſyſteme ſich minderte; der Geiſt freier wurde; das Ergriffenheitsgefühl in ein Shwächegefühl überging; der Sc<hlaf ſich einſtellte z die Eßluſt erwachte 3 die Diarrhöen ſeltener wurden und dann bald aufhörten. In weniger günſtigen Fällen wies ein leichter Meteorismus, und eine ſehr mäßige, durch Verminderung des Schlafes oder zu lebhafte Träume ſich äußernde, und nur ſelten von nächtlichen Delirien begleitete, Aufgeregtheit das Beſtehen des typhöſen Prozeſſes länger als 8--10 Tage na<. Nach dem Verſchwinden dieſer Zufälle blieb nur ein, bald längere, bald kürzere Zeit, anhaltendes Gefühl von Schwäche zurüc, wodurch die Diagnoſe gerehtfertiget wurde, wenn der ſchnelle Verlauf einen Zweifel an ihrer Richtigkeit erregte. -

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Title
Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.
Author
Wurmb, Franz.
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Publication
Wien :: J.F. Gress,
1852.

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