Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.

Typhus. 87 Bei einem Falle fanden wir bei der Sektion keine Veränderung im Darme3z die Krankheit hatte ſich nicht lokaliſirtz bei 2 anderen Fällen war die typhoſe Darminfiltration erſt im Entſtehen, alſo der Anfang der Krankheit der Anfang des Erlöſchens des Lebens. Der Beweis, daß in allen dieſen 11 Fällen der traurigſte Ausgang, den eine Krankheit nehmen kann, d. i, der Tod, hat erfolgen * müſſen, und daß dieſer durc< keine, wie immer geartete, Behandlungsweiſe hätte hintangehalten werden können, wäre ſehr leicht zu liefern. Ganz anders verhält es ſich jedoch, wenn wir darthun ſollten, ob und wiefern wir bei den übrigen 77 Fällen, die in Geſundheit übergingen, hiezu beigetragen haben, weil wir, um hierüber eine zuverläſſige Auskunft geben zu können, vorerſt mit einer anderen Frage im Reinen ſein müßten, nämlich: was vermag bei Typhus die Natur, und was vermag die Kunſt? Unter den Allsopathikfern ſcheint zwar die Anſicht, daß der Typhus den ihm vorgeſchriebenen Cykflus durchlaufen müſſe; daß der typhöſe Prozeß weder unterdrückt, noch rüFgängig gemac<t, noh zu einem ſchnelleren glücklichen Ende geführt werden könne z ja daß ſogar mit den Mitteln die Mortalität zunehmez daß daher jeder therapeutiſche Eingriff vermieden werden müſſe, und nur indifferente Arzneien gereicht werden dürfen u. ſ. w., von Tag zu Tag ſich mehr zu verbreiten 3 deswegen iſt ſie jedo< no< lange nicht die allgemein herrſchende, denn es gibt unter unſern Gegnern noc< recht viele, welche den Werth ihrer Heilmittel ſehr hoch anſchlagen. Eine ähnliche Meinungsverſchiedenheit iſt auch unter den H09 -möopathifern anzutreffen; denn während einige jeden glücklichen Ausgang gleich ihren Mitteln zuſchreiben, ſehen andere hierin nur das Walten der Naturheilkraft, und legen die Hände in ſo fern müßig in den Schooß, als ſie ſich keine Mühe geben, zu forſchen, ſondern, ut quid fiat, eine gewiſſe Arznei handwerksmäßig reichen, ſobald ſie einen Typhus vor ſich zu haben glauben. In Einem Punkte ſtimmen jedo< Alle überein, nämlich, daß ſie ſich um einen ſtrikten Beweis nicht kümmern. So iſt die Vorausſezung, daß der Typhus ſeine Phaſen jedesmal dur<machen müſſe, nur hingeſtellt, aber nicht begründet * worden, und was von der Shlußfolgerung zu halten ſei: daß die Kunſt nichts gegen Typhus vermöge, weil bei einem rein negativen Verfahren ein beſſeres Verhältniß erzielt wurde, als bei Anwendung

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Title
Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.
Author
Wurmb, Franz.
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Publication
Wien :: J.F. Gress,
1852.

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