Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.

Typhus. 81

Lappens grau hepatiſtrt, und ſtellenweiſe eitrig zerfloſſen; die Pleura
ſäde enthielten eine trübe, gelbliche, mit vielen Flo>en verſehene

Flüſſigkeit 3 das Rippenfell war von einer-gelben, eiterigen, dicfen
Er ſupatſchichte bededt.,

IV. Typhus.

Zu den am häufigſten vorkommenden Krankheiten gehören jene,
welche man Febris gastrica, biliosa, pituitosa, mucosa, zubnervosa,
nervoga, putrida 1. ſ. w. zu nennen pflegte. Die älteren Aerzte hielten ſie für weſentlich von einander verſchiedene Kranfheiten, und wieſen ihnen daher im nofologiſchen Syſteme auch geſonderte Plätze an.
Die Forſchungen ver Neuzeit haben das Irrige dieſer Anſicht dargethan und gezeigt, daß dieſen Krankheiten entweder blos ein Reizungszuſtand der Darmſchleimhaut, oder eine typhösſe
Kraſe zu Grunde liege; daß ſie demnach in zwei Gruppen zerfallen, -zu deren Bezeichnung die zwei Worte: Inteſtinalkatarrh
und Typhus, gemigen.

Unſere Erfahrungen über den primären Inteſtinalkatarrh werden wir im nächſten Bande unſerer Studien vorlegenz hier haben wir
es nur mit ihm, als dem nie fehlenden Symptome des Ty
Pphus, zu thun.

Der Inteſtinalkatarrh " aber nicht allein der treueſte G efährte des Typhus, ſondern auch derjenige, der ſich faſt immer
zuerſt einſtellt. Aus dieſem Grunde, und weil man ehedem, wo
man überhaupt keinen Begriff von dem beim Typhus ſtattfindenden
Vorgange hatte, der Anſicht war, daß er nur ſelten ein urſprüngliches,
ſondern faſt immer ein abgeleitetes Leiden ſei, waren es vorzugsweiſe
die ſogenannten gaſtriſMen und gallichten Fieber, aus denen man den
Typhus entſtehen ließ. Es ereignete ſich daher ſehr oft, daß man bei
einem und demſelben Falle folgende Diagnoſen ſtellte, zuerſt: febris
gastrica, dann: febris gastrica cum nisu in neryosam, und zuleßt: febris nervosa, Man hatte demnach drei Krankheiten, nämlich
einen Inteſtinalkatarrh, dann das Mittelding zwiſchen Katarrh und
Typhus, und endlich einen Typhus zu behandeln; ja diejenigen
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