Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.

Lungenentzündung, | 99 raum der Vorboten, und den der entzündlichen Staſe; iſt die Infiltration bereits geſchehen, hat ſich ſomit das Blut ſeiner ahnormen, in einem relativen Uebergewichte vorhandenen, Beſtandtheile ſchon entlediget, ſo iſt Akonit nicht mehr am Plaze. Bei vielen Pneumonien erfolgt die Exſudation auf einmal; bei anderen im öfteren Wiederholungen, alſo abſakßweiſe; findet letzteres ſtatt, ſo wird man meiſt eben ſo oft, als ein neuer Nachſchub bevorſteht, Akonit reichen müſſen; bei Pneumonien, welche ganz ohne alle ſubjective Zufälle ſich entwickeln, iſt unſer Mittel nicht angezeigt. -Daß der Sturmhut die Fieberbewegungen mäßige, oder aufhören machez; daß er die Schmerzen, die Athemnoth 1, ſ. w. mindere, oder beſeitige, davon kann ſich jeder bald überzeugen, der ſich überzeugen will; wir halten ihn jedoch nicht blos für ein ſymptomatiſches, eiwa nur die genannten Erſcheinungen beſc<hwichtigendes Mittel, ſondern glauben, daß er, zur gehörigen Zeit und auf die richtige Art und Weiſe angewendet, auf den pneumoniſc<hen Prozeß in ſeiner Geſammtheit einwirke. Wir glauben dieß, weil ſeine nahe, ſpezifiſche Beziehung zu den Lungen durch ſo viele Beobachtungen außer Zweifel geſtellt iſt; weil die, ſo auffallend große Aehnlichkeit ſeiner Zeichen mit denen der beginnenden Pneumonie vermuthen läßt, daß zwiſchen beiden auch in Bezug auf die, ihnen zum Grunde liegenden, Kraſen eine derartige Uebereinſtimmung herrſchen müſſe; weil es, der Erfahrung zu Folge, als eine ausgemachte Sache daſteht, daß alle Affektionen, welche durc< die fibrinöſe Blutkraſe- (Uypermose) bedingt werden, d. 1 die Entzündungen, unter gewiſſen Bedingungen unſerem Mittel zugänglich ſind, und fein verminftiger Grund dafür vorhanden iſt, warum gerade die Entzündung der Lunge hievon eine Ausname machen ſollte; aber wir können es deſſen ungeachtet den heutigen Pyrrhomanern nicht verargen, wenn ſie unſern Glauben niht zu dem ihrigen machen, da wir nicht im Stande ſind, unſerer ſu bjektiven Ueberzeugung das allgemein giltige Gepräge der unläugbaren Gewißheit aufzudrücken. Dieß iſt jedoch nicht unſere Schuld, ſondern dem Umſtande zuzuſchreiben, daß der Zeitpunkt für die Anwendung des Akonits in den Beginn der Krankheit fällt; denn da die Diagnoſe der Vorboten ſtets, und die der Kongeſtion meiſtens unſicher iſt, ſo können wir behufs unſerer

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Title
Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.
Author
Wurmb, Franz.
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Publication
Wien :: J.F. Gress,
1852.

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