Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.

98 Lungenentzündung. daß die HomÖöopathikfer keine Urſache haben, die Anhänger der erſpeftativen Behandlungsweiſe der Pneumonien um ihre Erfolge zu beneiden; daß ſie nicht, wie jene, zu der traurigen Rolle eines müßigen Zuſehers verurtheilt ſind, ſondern daß ſie in der That, als Heilfünſtler, ans Lager der, an Lungenentzündung leidenden, Kranken treten können *)... Therapie, | - Die Mittel, welche wir im Laufe des heurigen Jahres der Pneumonie entgegenſtellten, waren: Aconit, Bryonia, Sulfur, Tartarus emeticus, und Phosphor. A COnIT,:. In Spitälern hat man bei weitem nicht ſo oft, wie in der Privatpraxis Gelegenheit, das Akonit bei Pneumonien verordnen zu müſſen, weil die Kranfen gewöhnlich erſt dann zu uns kommen, wenn der beſte Moment für ſeine Anwendung ſchon vorüber iſt. Dieſer fällt nämlich bei der faſerſtoffigen Pneumonie in den Zeit x) Dr. Dietl ſtellt dieß in Abrede, indem er (a, a. D. S. 106) ſagt: ~Es iſt merkwürdig, daß die in leßterer Zeit homöopathiſch behandelten Pneumonien ganz denſelben Verlauf, und dasſelbe Mortalitätsverhältniß darbieten, wie die mit diätetiſchen Mitteln behandelten," Uns kommt es viel merkwürdiger vor, daß Dietl ſich erdreiſtet, dieſen Ausſpruch zu ma<hen, da er do<h überzeugt ſein konnte, daß wir die Sache nicht auf ſich beruhen laſſen werden, und da es ihm kaum gelingen dürfte, fich~ deshalb zu rechtfertigen. Woher hat Dietl ſothane Kunde? Welche Gründe hat er für ſein abſprehendes Urtheil * Das Gumpendorfer Spital hat Dietl hö<hſtens 2--3mal, alſo nicht einmal ſo oft beſucht, als nöthig iſt, um dn Berlauf einer einzigen Pneumonie zu beobachten, und auf das Sterblichkeitsverhältniß in dieſer Anſtalt kaun ex ſich unmöglich berufen, da er zweifelsohne weiß, daß 327/71 % nicht = ſind 7,40. Da wir ferner nie gehört haben, daß ihm die Privatpraxis der homöopathiſchen Aerzte Wiens zugäng lich war, ſo bleibt uur die Anname übrig, daß ihm eine eigene Grfahrung zu Gebote ſiche, daß er nämlich zur genannten Zeit ſelbſt (im Geheimen?) homöopathiſche Heilverſuche angeſtellt, und dadurc< die Verlaufszeit der Pneumonie und das Mortalitätsverhältniß kennen gelernt habe, War dieß der Fall, ſo möge er bekannt madchen, wie viele Kranke er ho möopathiſch behandelt, welche Mittel und wie er ſie gereicht hat *? Unter läßt er dieß, ſo muß er ſich den Vorwurf gefallen laſſen, ſeine Angabe aus der Luft gegriffen, und die Homöopathie auf Koſten der Wahrheit verdächtigt zu haben, -

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Title
Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.
Author
Wurmb, Franz.
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Publication
Wien :: J.F. Gress,
1852.

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