Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.

46 Chroniſcher Katarrh. dazu geſellten ſich heftiges Fieber, und ſtehende Schmerzen in der rechten Seite, beſonders beim Huſten. Der herbeigerufene Arzt ließ reichlich zur Ader, worauf ſich das Leiden erſt recht verſchlimmerte. Bei der Aufname am 44. November fanden wir nachſtehendes Kranfkheitsbild: Der Körper mäßig kräftig; die Temperatur ſehr erhöht, vorzüglich im Kopfe; das ganze Geſicht bläulichroth; die Lippen dunkel blauroth; auch die Gliedmaßen kyanotiſch; das Athmen ſehr ſchnell, es werden dabei ſelbſt die Hals- und Geſichtsmuskeln in Anſpruch genommen; ſchon von weitem hörbares feinblaſiges Raſſeln in der Luftröhre und der Bruſt, Das Sprechen und die geringſte Bewegung vermehren die Athembeengung, ſo daß Erſtikungsnoth entſteht; der Huſten iſt kurz und verurſacht heftige Angſtanfälle; der Bruſtkaſten iſt ſtark gewölbt, beſonders in ſeinem mittleren Theile; die Zwiſchenrippenräume ſind groß; der Perkuſſionsſchall iſt an ver vorderen Bruſtwand überall ſehr ſonor und rechts hinten, von der 6. Rippe herab, leer und tympanitiſch; die Ausfkultation ergibt in der ganzen Bruſt ſehr reichliche, feuchte, kleinblaſige Raſſelgeräuſche, und rechts hinten theils conſonirendes Raſſeln, theils bron<iales Athmen; das Herz iſt bede>t, bis zur 9, Rippe herabgedrängt; der Herzſtoß tief in der Magengrube zu fühlen; der Puls iſt ſc<hwad) und macht 130 Schläge in der Minute, Der Auswurf iſt gering, theils | groß-, theils fleinblaſig, und ſtark blutig gefärbt; die Leber überragt den Rippenrand; der Unterleib iſt normal. | Die Kranke flagt über die höchſte Erſtiungsangſt; ſtehende Schmerzen in der rechten Seite, welhe das Athmen und jede Bewegung hindern; zeitweiſes Vergehen der Sinne z unerſättlichen Durſt; heftige Hibe, insbeſondere des Kopfes und der Bruſt. Therapie. Die Ueberfüllung der Bron<hien mit Schleim und die drohende Lungenlähmung beſtimmten uns zur Anwendung des T artarus emet. als desjenigen Mittels, deſſen phyſtologiſc<e Haupt- und Grundwirkung eben Paralyſirung der Lungen- und der Wefäßthätigkeit iſt. Schon nach faum 2 Stunden ſahen wir unſeren Zwe vollkommen erreicht; die Athemnoth war nämlich faſt ganz gewichen; dur einige kräftige Huſtenſtöße wurde eine bedeutende Menge zähen, blutigen Schleimes entleert, und dadurc<h eine ungemeine Erleichterung im Geſammtbefinden herbeigeführt. Die Beſſerung ſchritt raſch vorwärts, ſo

/ 280
Pages

Actions

file_download Download Options Download this page PDF - Page 46 Image - Page 46 Plain Text - Page 46

About this Item

Title
Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.
Author
Wurmb, Franz.
Canvas
Page 46
Publication
Wien :: J.F. Gress,
1852.

Technical Details

Link to this Item
https://name.umdl.umich.edu/2433688.0001.001
Link to this page
https://quod.lib.umich.edu/h/homeop/2433688.0001.001/50

Rights and Permissions

The University of Michigan Library provides access to these materials for educational and research purposes. These materials are in the public domain in the United States. If you have questions about the collection, please contact the Taubman Health Sciences Library at [email protected]. If you have concerns about the inclusion of an item in this collection, please contact [email protected].

DPLA Rights Statement: No Copyright - United States

Manifest
https://quod.lib.umich.edu/cgi/t/text/api/manifest/homeop:2433688.0001.001

Cite this Item

Full citation
"Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar." In the digital collection Homeopathy Collection. https://name.umdl.umich.edu/2433688.0001.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed June 7, 2025.
Do you have questions about this content? Need to report a problem? Please contact us.