Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.

266 Beſvadere Krankheitsfälle, Am 5. d. M. waren dieſe Zufälle verſ<wunden; die Beſſerung wurde von nun an durch nichts mehr getrübt, und Patientin konnte am 14, Mai ganz geſund entlaſſen werden. " Mehrere Monate ſpäter ſahen wir ſie wieder; ſie verſicherte, daß ſte ſich jeit der Entlaſſung ſtets vollfommen wohl befunden habe, Daß in vorliegendem Falle eine ſehr heftige Peritonitis vorhanden war, iſt eine ausgemachte Sache, Nicht ſo ganz gewiß, wol aber ſehr wahrſcheinlich iſt es, daß die Bauchfellentzündung durc< ein perforirendes Magengeſchwür erzeugt wurde z zu dieſer Vermuthung ſcheinen wenigſtens das ſo lange vorher. ſchon beſtandene Magen(eiden, der Konzentrationspunkt des Schmerzes an einer Stelle der Magengegend, wo derartige Geſchwüre gewöhnlich vorzukommen pflegen, die einer genuinen Bauchfellentzündung nicht zukommende lange Dauer u. ſ. w. zu berechtigen. Ebenſo wahrſcheinlich iſt es ingleichen, daß ein Durchbruch auch wirklich ſtattgefunden habe, und daß in Folge deſſen Gas in den Bauchfellſa> ausgeſtrömt ſei, da ſich das heftige und plößliche Auftreten der Schmerzen, das Angſtgefühl, der ſc<hnelle Verfall, vorzüglich aber der volle Perkuſſionsſchall der Lebergegend bei der ſtrafſen Spannung der Bauchmuskeln auf eine andere Weiſe nicht leicht erklären laſſen. Dem ſei übrigens wie ihm wolle, ſo viel iſt jedenfalls gewiß, daß wir nicht nur eine ſehr ſchmerzhafte, ſondern auch eine ſehr ſchwere Krankheit zu behandeln hatten; daß ihre Zufälle ſich jede8mal nach Anwendung des Arſeniks beſchwichtigten, und daß das Uebel endlich ganz und für immer verſchwand, obgleich es bereits ein volles Jahr ſchon beſtanden hatte, War unſere Diagnoſe richtig, ſo läßt ſich die günſtige Einwirkung des Arſentks durch die Anname leicht erklären, daß der Arſenik eine Umſtimmung im Geſchwüre hervorgerufen und den Vernarbungsprozeß eingeleitet habe; war unſere Diagnoſe unrichtig, ſo dürfte es dagegen ſchwer zu ermitteln ſein, warum ſich der Arſenik im vorliegenden Falle ſo mißlich erwieſen hat. Was den Zwiſchengebrauch der Bryonia anbelangt, ſo muß derſelbe der Unſicherheit der Diagnoſe wegen entſchuldigt, ja er kann vielleicht ſogar deshalb vertheidiget werden, weil wir es nicht allein mit einem Magengeſchwüre, ſondern auc) mit einer Bauchfellentzündung, alſo mit einer Krankheit zu thun hatten, bei welchen die Bryonia zu unjeren vorzüglichſten Mitteln gehört.

/ 280
Pages

Actions

file_download Download Options Download this page PDF - Page 266 Image - Page 266 Plain Text - Page 266

About this Item

Title
Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.
Author
Wurmb, Franz.
Canvas
Page 266
Publication
Wien :: J.F. Gress,
1852.

Technical Details

Link to this Item
https://name.umdl.umich.edu/2433688.0001.001
Link to this page
https://quod.lib.umich.edu/h/homeop/2433688.0001.001/270

Rights and Permissions

The University of Michigan Library provides access to these materials for educational and research purposes. These materials are in the public domain in the United States. If you have questions about the collection, please contact the Taubman Health Sciences Library at [email protected]. If you have concerns about the inclusion of an item in this collection, please contact [email protected].

DPLA Rights Statement: No Copyright - United States

Manifest
https://quod.lib.umich.edu/cgi/t/text/api/manifest/homeop:2433688.0001.001

Cite this Item

Full citation
"Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar." In the digital collection Homeopathy Collection. https://name.umdl.umich.edu/2433688.0001.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed June 7, 2025.
Do you have questions about this content? Need to report a problem? Please contact us.