Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.

Beſondere Krankheitsfälle. 265

die Kranke ruhiger war, die Uebelkeiten und der Brechreiz 'nicht

wiederkehrten und der Puls 96 Schläge machte.

| Am 3. April wurde eine leiſe Berührung der Magengegend ertragen; die Kranfe konnte ſich etwas bewegen; die Bauchmuskeln

- waren weniger geſpannt.

- Am4.d. M. hatte Patientin einen ziemlich feſten Stuhl und
dabei mäßige Schmerzen im Bauche; gegen Abend erbrach ſie eine
grünliche, ſeröſe Flüſſigkeit. Während der folgenden Nacht ſtellten
ſich folgende Zufälle ein; Fröſteln, Uebelkeiten, Brechreiz; ſtarke
Aufregung; Delirien. |

Dieſe Verſchlimmerung dauerte den ganzen nächſten Tag; der
Puls war auf 104 geſtiegen; ſtatt der früheren Straffheit war eine
leichte Auftreibung des Bauches vorhanden; der Schmerz in der
Magengegend hatte jedoch ſehr zugenommen. = |

Es wurde Bryonia gereicht, worauf der Schmerz und das
Fieber ſich bedeutend verminderten.

Am 7. d. M. trat abermals, und zwar eine heftige Verſchlimmerung ein; der Puls machte 132 Schläge; die Temperatur war
ſehr erhöht; die Kranke delirirte viel. |

Am 8. d. M. Derſelbe Zuſtand.

Am-9. d. M. Bald leichte Delirien, bald ſoporöſes Dahinliegen; die Lippen und Wangen bläulich gefärbt; die Temperatur ungleichmäßig vertheilt; der Bauch ziemlich ſtark aufgetrieben, aber
deſſenungeachtet der Perkuſſionsſchall zwiſchen der achten und zehnten Rippe leer..

Wir gaben wieder Arſen.

- Am 40.d. M. Das Allgemeinbefinden war bedeutend beſſer;
der Puls 100; der Schmerz im Bauche nur noch bei Dru> und
Bewegung vorhanden.

Während der folgenden Tage ſchritt die Beſſerung vorwärts;
die Leber hatte am 47. d. M, ihre normale Lage eingenommen, der
Appetit ſich eingefunden, und die Kranke ſich ſo weit erholt, daß
ſie glaubte das Bett verlaſſen zu können.

Am 4. Mat ſtellte ſich neuerdings ein heftiges Fieber einz die
Kranke klagte wieder über Schmerz in der Magengegend und war
daſelbſt gegen Berührung ſehr empfindlich,

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