Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.

264 Beſondere Krankheitsfälle. wurde aber daſelbſt von ſo heftigen Schmerzen befallen, daß ſie die Beſinnung verlor und bewußtlos zuſammenſank, und als ſie wieder zu ſich kam, laut aufſhrie und ſi krampfhaft auf dem Boden fcümmte. Die Kranke wurde gleich von der Kirche aus in unſere Anſtalt gebracht, wo ſie am Morgen des 31. März in folgendem Zuſtande anlangte. Die Temperatur der Haut war im Geſichte und den Gliedmaſſen vermindert, am Rumpfe ſtark erhöht; die Haut ſchlaff, blaß; die Wangen leicht bläulich - roth gefärbt; die Augen etwas eingefallen 3 die Lippen blauroth; die Geſichtszlüge ſchmerzhaft verzerrt; die Zunge rein, feuc<t; das Athmen ſtöhnend, ängſtlich, kurz, ſchnell mitunter aber auch tief und plöklich angehalten; häufiges, kurz abgebrochenes Hüſteln, Die Verkuſſion und Auskultation ergaben nichts Abnormes in den Lungen; im Herzen und den Jugularvenen iſt das <lorotiſche Geräuſch ſehr deutlich zu hören; der Puls klein, matt, 420; der Bauch in der Magengegend etwas vorgewölbt, ſonſt aber ſtraff geſpannt; der Perkuſſionsſchall in der obern Bauchgegend, ja ſelbſt in der ganzen rechten Rippenweiche, ſehr voll, ſo daß der Bauchton unmittelbar in den Bruſtton übergeht, und der Leberton ſich nicht nachweiſen läßt; der Stuhl iſt ſeit zwei Tagen verhalten. Die Kranke iſt ſehr ängſtlich und aufgeregt; ſie klagt über Gefühl von Kälte, vorzüglich in den Füßen; weilweiſes Hißeüberlaufen 3; Hißze des Kopfes; ſtarken Durſt; Athembeklemmung; Reiz zum Hüſteln; anhaltenden heſtigen Schmerz im Bauche, in Folge deſſen Patientin fortwährend ſtöhnt und ſehr oft laut aufſchreit. Der Schmerz hat ſeinen Hauptſitz an einer kleinen Stelle in der Magengegend 3 hier iſt er am ärgſten, und von hier aus verbreitet er ſich über den ganzen Bauch; er iſt brennend-ſchneidend, hat ſehr oft Uebelkeit und Brechreiz im Gefolge, erazerbirt von 8 zu 8 Minuten in einem hohen Grade und wird durch die leiſeſte Berührung und Bewegung zum Unerträglichen geſteigert, Zur Stillung des heftigen Durſtes erhielt Patientin Eispillen, und als Heilmittel Arſen, worauf der Schmerz im Lauſe des Tages etwas nachließ. Am 1. April, Morgens war der Schmerz wieder ſehr heftig;; Nachmittags zeigte ſich inſofern eine Beſſerang, als der Schmerz mancmal %/,--% Stunde ganz ausblieb und nicht ſo heftig exazerbirte,

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Title
Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.
Author
Wurmb, Franz.
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Publication
Wien :: J.F. Gress,
1852.

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