Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.

928 Akuter Rheumatismus. bröſen Gewebe und den ortlihen Schmerz, wenn nicht der Umſtand, daß der Geſammtorganismus ſich gar nicht betheiligt, zur Anname berechtiget, daß gewiſſe Mittel mehr oder weniger paſſen. Bei Gelenfksrheumatismen gibt es ſhon mehr Anhalispunkie, welche die Mittelwahl ſichern. Die vorzüglichſten ſind: die dur< das Ergriffenſein der Gelenke bedingten Erſcheinungen; die Betheilung des Blutlebens, d. i. das mehr oder weniger heftige und eigenthümlich geartete Fieber, und die objektiv nachweisbare hyperinotiſc<e Kraſe; die insbeſondere durzm die faſt nie fehlende Uebermunterkeit ſich kundgebende Betheiligung des Nervenlebens, und endlich die Betheiligung des Sekretionsprozeſſes; manche Sekrete werden nämlich vermehrt; z. B. der Schweiß, andere dagegen z. B. der Harn- und Darmausſcheidüngen, vermindert; alle Sekrete aber nehmen einen ſäuerlichen Karakter an, beſonders jedoch der Harn, der ſehr viel Harnſäure enthält. | | Je mehr und ausgezeichneter ein Mittel dieſe Hauptſymptome für ſich hat, um deſto mehr iſt von ihm bei Gelenksrheumatismen zu erwarten, und um deſto leichter iſt ſeine Wahl. (Es iſt derzeit, wir müſſen es leider bekennen, bei ſo manchem Mittel freilich niht möglich, zu beſtimmen, ob es dieſen Anforderungen Genüge leiſte, oder nicht, aber deswegen ſind die genannten Bedingungen do<h maßgebend, und da das Ziel, welches heute nicht erreicht wurde, vielleicht morgen zu erreichen ſein wird, jo müſſen wir wenigſtens ſtreben, ihm näher zu kommen, wenn wir mit der Wiſſenſchaft gleichen Schritt halten, wenn wir zu einer rationellen Therapie der Gelenksrheumati8smen gelangen wollen. Unſere bisherigen Mittelprüfungen ſind zu unvollſtändig und überhaupt nicht darnach angeſtellt, um allein zu dieſem Ziele zu führen 3; in neuerer Zeit iſt jedoch die diagnoſtiſche Schule daran, zu erſeßen, was uns fehlt, ſo daß ein ſchönes Ganze zu erwarten ſteht. Während wir nämlich die ſubjektiven Gefühle mit der größten Genauigkeit aufzeichnen, zeichnet ſie mit nicht minderer Gewiſſenhaftigkeit die objectiven Erſc<einungen auf, und ſpürt den Veränderungen im organiſchen Chemismus nah; während wir unſere Arzneigaben ſo zart einrichten, daß ſie eben nur eine, dem Gefühle merkbare Umſtimmung der Vitalität hervorrufen, reicht ſie die ihrigen in ſolchen Mengen, daß Veränderungen in

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Title
Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.
Author
Wurmb, Franz.
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Page 228
Publication
Wien :: J.F. Gress,
1852.

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"Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar." In the digital collection Homeopathy Collection. https://name.umdl.umich.edu/2433688.0001.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed June 6, 2025.
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