Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.

225 Akuter Rheumatisnus. - u. f. wv. hinveutende ſucceſſive Mirturiren, denn eigentlich iſt ja das ofte Wechſeln nichts Anderes, weiter zu beiprechen. c) Die leider nicht ſo ſeltene Vernachläſſigung der Diagnoje. Daß eine rationelle Therapie ohne einer genauen Diagnoe, d. i. einer ſol<hen, welche auf Ermittl ung des geſammten anatomiſch en und funftionellen Zuſtandes beruht, nicht möglich iſt, darauf haben wir bereits zu wiederholten Malen aufmerkſam gemacht, und daher hier nur zu bemerken, daß ihre Außerachtlaſſung ſo manche Krankheiten in die Rubrik ver Rheumatismen brachte, welchen eine ganz andere Stelle im noſologiſchen Syſteme gebührt; ſo ſind z. B. Gelenksentzündungen, Neuralgien, mit Gliederſchmerzen ſich anfkündigende Dyskraſten, wie Skorbut, Brighth'ſc<he Krankheit 21c. für Rheumatismen angeſehen und behandelt worden, was, da der Irrthum gewöhnlich weitev bant, zur Folge hatte, daß viele Mittel als antirheumatiſche zu Ehren kamen, die es nicht ſind, und nicht jein könneti. Wir haben den dermaligen Zuſtand der homöopathiſchen Therapie des Rheumaätismus kurz vorher einen wenig erfreulichen genannt, aber begreiflicher Weiſe damit nicht geſagt, daß er.ein ſol"Fer bleiben müſſe, und eben ſo wenig glauben wir gegen, ſondern vielmehr im Intereſſe der Homöopathie zu handeln, wenn wir vurc nachſtehenden Ausweis unſere Behauptung zu begründen ſuchen, weil nur die Kenntniß der Mängel zu ihrer Beſeitigung führt, und das bekannte ~no8ce te ipsum~ auch unſer Wahlſpruch ſein muß. 'Vott den 69 Rheumatismen, welche wir im Laufe dieſes Jahres behandelten, gehören 22 dem Musfkel- und 47 dem Gelenksrheumatismus an. Der Muskelrheumatismus iſt eine wenig bedeutende Krankheit; er dauert bald kürzere, bald längere Zeit, daher es venn auch ſtets. eine ſehr ſchwierige Aufgabe iſt, zu beſtimmen, ob in einem ſpeziellen Falle die Kunſt oder ob die Natur die Heilung vollbrachte. Es kamen uns mehrere Fälle vor, welche ihren Verlauf, vom erſten Beginne an bis zum gänzlichen Verſchwinden, in 4, 6, 8 Tagen beendeten; dagegen kamen uns aber auch wieder andere vor, welche hiezu 18, 22, ja 30 Tage brauchten: Obgleich Rheumatismen, deren Verlaufszeit nur 4--8 Tage währt, bei der erſpektativen Behandlungsweiſe vielleicht ſeltener ſein mögen, ſo glauben wir die von uns beobachteten, nur ſo kurze Zeit dauernden Fälle doch nicht für Kunſtheilungen

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Title
Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.
Author
Wurmb, Franz.
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Publication
Wien :: J.F. Gress,
1852.

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