Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.

Akuter Rheumatismus. 225 lich. finden, warum jekt die Frage, von deren Beantwortung einſt das Siſal der Lehre Hahnemanns abhing, ihre ehemalige Bedeutung verloren hat. Unſere Vorgänger mußten nämlich, um ihrer Heilmethode Geltung zu verſchaffen, vor Allem den Beweis liefern, daß die Homöopathie mehrleiſte, als die Allbopathie; daß ſie dieſen Beweis hergeſtellt haben, iſt eine Thatſache, aber eben ſo wenig darf es geläugnet werden, daß ſie ihren Mitteln ſo manche Heilung zuſchrieben, welche die Natur allein vollbrachte.. Wir haben dermalen eine ganz andere, viel ſchwierigere Frage zu beantworten, d. i. wie verhält ſich die Homöopathie zur exſpektativen Heilmethode, oder was thut die Natur und was vermag die Kunſt? Dieſe Frage iſtnämlich erſt jekt ſpruchreif geworden, ſeit der Sfkeptizigmus zur Negirung aller Therapie und zur Anwendung der diätetiſchen Behandlung geführt hat; ſie iſt viel wichtiger, als obige; ſie iſt eigentlich) die LebensSfrage der Homöopathie, und es iſt daher gewiß, daß uns ihretwegen wieder ein Kampf bevorſteht, der wie alle Anzeichen erwarten laſſen, für uns zwar eben ſo günſtig enden wird, wie jener mit der Allbopathie, auf den wir uns aber deswegen doh vorbereiten, und zu dieſem Behufe Alles beſeitigen müſſen, was durch unſer eigenes Verſchulden der weitern Vervollkommnung unſerer Heilmethode bis jeßt ſo hemmend entgegentrat. Zu den vorzüglichſten derſelben rede nen wir: a) Die übergroße Verehrung unſeres Syſtems und unſerer Selbſtliebe. "Der einen oder der anderen halber ſchwiegen wir nämlich nicht ſelten, wenn unſere Erfolge nicht ſo waren, als wir wünſchten; dagegen blieien wir manchmal in die Lärmtrömpete, wenn unſere. Erfolge günſtig ausfielen; Niemand aber nahm ſich bis jezt die Mühe, ſtatt einzelner Heilungsgeſchichten, die Geſammtreſultate ſeines ärztlihen Wirkens zu veröffentlichen u, ſ. w. ~Die homöopathiſche Literatur ſtrozt daher von einer Unzahl gelungener Heilungen, und impfte dadurc<h ſo Manchem der Kollegen den Glauben an die Unfehlbarkeit und Unverbeſſerlichkeit unſerer Heilmethode ein. -b) Das häufige Wechſeln der Mittel, Wir halten es für überflüſſig, dieſes, auf Unſicherheit der Diagnoſe der Krankheit oder des Mittels, auf Unkenntniß des Verlaufes der Krankheit 15

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Title
Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.
Author
Wurmb, Franz.
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Publication
Wien :: J.F. Gress,
1852.

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"Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar." In the digital collection Homeopathy Collection. https://name.umdl.umich.edu/2433688.0001.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed June 6, 2025.
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