Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.

204 Wechſelfieber, zufomme, oder bei ihr doch wenigſtens häufiger erſcheine, als bei anderen Mitteln von ähnlicher Wirkungsart, wollen wir dahingeſtellt ſein laſſen; für uns hat es deSwegen einen Werth, weil es mit einiger Beſtimmtheit auf jene Mittelreihe deutet, welche einen vorwiegenden Einfluß auf die Innervation ausübt, und die Ignatia unter dieſen Mitteln, als ein Stern erſter Größe, glänzt. Obgleich wir es ſehr gut wiſſen, daß der Usus in morbis keine neuen Indikationen ſchafft, ſo glauben wir doch hier Nachſtehendes, da ſich in ihm der eigenthümliche Karakterzug unſeres Mittels, * d. i, jener der Unbeſtändigkeit, ſo deutlich abſpiegelt, beſonders hervorheben zu dürfen; wir beobachteten nämlich bei unſeren Wechſelfieberfranken, welchen Ignatia half, ein ſprungweiſes, von den Stadien unabhängiges Auftreten des Durſtes, ſo daß die Kranken zB. während %, =-1 Stunde heftigen Durſt hatten, dann, ungeachtet des Froſtes und der Hißze, das Getränk zurücwieſen; ſpäter aber= mals einen ſtarken Durſt verſpürten, ja ſelbſt nach dem Aufhören des Parorismus davon gequält wurden u. ſ. w., oder daß das reichlichſte Trinken den Durſt nicht ſtillte, oder daß der Durſt, ohne befriedigt zu werden, von ſelbſt ſich bald legte, Der Schweiß ſtellt ſich gewöhnlich erſt ſpät ein, und iſt bald ſtark, bald ſ<wach, bald längere, bald kürzere Zeit dauernd. Bei einem, durch Ignatia geheilten Kranken zeigte auch der Schweiß eine gewiſſe Unbeſtändigkeit; er erſchien nämlich gleichſam ſchubweiſe, dauerte 4--1%, Stunden z kehrte, etwa eine Stunde ſpäter, wieder; verſ<wand abermals, um nach 3 Stunden als partieller Geſichtsſchweiß ſich von Neuem einzufinden. Die Parorismen hören manchmal plögzlich, wie abgeſchnitten, auf; viel häufiger jedo<h geſchieht es, daß ſie ſich nur allmälig verlieren, und nur allmälig in die Apyrerie übergehen. Als Anzeige hat man den Umſtand hervorgehoben, daß ſich der Froſt des Jgnatia - Fiebers durc< äußere Wärme beſchwichtigenlaſſe. Wir können darauf ſchon aus dem Grunde allein keinen Werth legen, weil es wegen der Veränderlichkeit des Ignatiafiebers wol in den meiſten Fällen unmöglich ſein dürfte, zu ermitteln, ob der Froſt in Folge der äußerlich angebrachten Wärme, oder aber von ſelbſt aufgehört habe.

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Title
Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.
Author
Wurmb, Franz.
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Publication
Wien :: J.F. Gress,
1852.

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