Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.

Einleitung. 15 verläſſigere Auskunft zu ertheilen, weil wir in demſelben auch die im Jahre 1851 gewonnenen Erfahrungen benüßen können. Zu b) Daß wir uns bei der Mittelwahl ausſchließlich und - allein nur an das Aehnlichkeitsgeſeß hielten, verſteht ſich von ſelbſt; da wir jedoch bezüglich der Mitteldiagnoſe in einiger Hinſicht: von den Anſchauungsweijen Mancher unſerer Glaubensgenoſſen abwei<en, ſo glauben wir Nachſtehendes anführen zu müſſen: Wir ſind nämlich der Anſicht, daß von den Arzneikrankheiten dasſelbe wie von den natürlich vorkommenden Kranfheitsprozeſſen gelte, weil es feine wirkliche Grenze zwiſchen beiden gibt, und daß daher auch das Mittel nicht etwa blos in ſeinen einzelnen Symptomen oder Symptomengruppen, ſondern daß es in ſeiner Geſammtheit aufgefaßt, furz, daß auch eine rationelle Diagnoſe des Mittels angeſtrebt werden müſſe. Eine ſol<he Diagnoſe läßt ſich freilich nur bei Mitteln ſtellen, von welchen eine vollſtändige phyſtologiſche Prüfung vorliegt; bei dieſen iſt ſie aber unerläßlich, weil die rationelle Therapie nur ſo weit reicht, als der vollſtändige phyſiologiſche Verſuch und deſſen richtige Beurtheilung, und weil ein ausſchließliches Anklammern an den rein ſymptomatiſchen Standpunkt dort nicht mehr zu entſchuldigen iſt, wo es einen höheren, wo es Einen gibt, welcher die möglichſt größte Sicherheit bietet. Wenn wir die Nothwendigkeit einer rationellen Mitteldiagnoſe hier nicht eines Weiteren beſprechen, ſo geſchieht dieß, weil die Vernachläſſigung derſelben an den therapeutiſchen Mißgrifſen hauptſächlich Schuld iſt, deren wir uns ſelbſt anzuklagen haben, und weil wir daher noh ſehr oft in den - nachſtehenden Abhandlungen wieder darauf zurückfommen werden. Um den vielen, ſonſt unvermeidlihen Wiederholungen zu entgehen, glauben wir bezüglich der Arzneigaben und der Art und Weiſe ihrer Verabreichung Folgendes bemerken zu müſſen: | Wir haben faſt immer die dreißigſte, im Dezimalverhältniſſe angefertigte Verdünnung angewendet, und nur ausnamsweiſe entweder höhere oder tiefere Gaben gereicht. Aus dieſem Grunde haben wir in unſeren Krankengeſchichten die Verdünnungsnummer blos in jenen Paar Fällen dem Namen der Arznei beigefügt, wo eine andere, als die dreißigſte Verdünnung verordnet wurde, Wir gedenken dem Hahnemann'ſchen X noch ein Paar Jahre treu zu bleiben, dann wäh - rend eines eben ſo langen Zeitraumes eine andere Verdünnung zu

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Title
Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.
Author
Wurmb, Franz.
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Publication
Wien :: J.F. Gress,
1852.

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