Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.

Wechſelfteber. 193

den meiſten Fällen nicht heftig ſein werde, weil ja auch das Fieber
nicht beſonders heftig iſt, hauptſächlich aber, weil der Erſaß von
Flüſſigkeit für das an Serum überreiche Blut kein dringendes Bedürfniß ſein kann. Wir halten daher die Durſtloſigkeit zwar für eine
recht gute Andeutung, aber feineSwegs für eine bindende
Verpflichtung zur Wahl der Pulſatille.

Die kritiſchen Entleerungen ſcheinen bei der Wahl unſeres Mittels mehr Beachtung zu verdienen, als ihnen bis jeßt zu
Theil wurde; uns kam es wenigſtens einige Male vor, der Shweiß
wäre reichlicher, als er im Verhältniſſe zum Paroxismus erwartet
werden konnte; nod) mehr aber fiel uns die große Menge des gelaſſenen Harnes auf. Lekteren fanden wir mitunter ſo waſſerhel,
daß er gar nicht wie Harn ausjah.

Die Paroxismen gehen nur allmälig in die Apyrerie über;
einzelne Wallungen, ja ſelbſt Fröſteln, ziehen ſich nicht ſelten tief
in dieſen Zeitraum hinein, daher es auch bei Duotidianfiebern manchmal ſcheint, als hätte man es mit einem anhaltend nachlaſſenden,
aber nicht mit einem ausſegenden Fieber zu thun.

- Die Paroxismen werden von den verjchiedenartigſten Ne benzufällen begleitet, die meiſt aus partiellen Hyper-"oder Anämien
entſpringen, nämlich: Schwindel; Ohnmachten; Kopfſc<hmerzen;
Geſichtstäuſchungen; Bruſtbeklemmung z Schmerzen im Kreuze, den
Gliedmaßen u. ſ, w.

Die Apyrerie iſt ebenfalls nie rein, ſondern gewöhnlich
durch ſchmerzhafte, oder do< durch unangenehme Gefühle im Bereiche der Verdauungswege, des Herzens und des Kopfes getrübt.
Noch häufiger, ja beinahe faſt immer machte ſich der erethiſche Zuſtand im Gefäßſyſteme bemerkbar, daher Wallungen, leichtes Frösſteln, Herzklopfen, Pulsbeſchleunigung beinahe zu allen Stunden
der Apyrerie, beſonders jedoch kurz vor, oder na< dem Paroxismus
ſich SEEN

Wir haben früher die Einwirkung der Pulſatille auf das Nervenſyſtem als eine zwar konſtante, jedenfalls aber nur mäßige bezeichnet. Dadurc< wird es erklärlic), warum bei einigen unſerer
- Wechſelfieberkranfen nach Anwendung der Pulſatille die <lorotiſche
Kraſe verſchwand, aber die ParoxiSmen, wenn auch weniger ſtark,
do< noch fortdauerten, und durch die, zum Nervenſyſtem in einer

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