Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.

Wechſelfieber, 189 nicht beſonders anführen zu müſſen, ſondern nur im Allgemeinen ausſprechen zu dürfen, daß die Energie der Thätigkeiten des bildenden Lebens in allen Richtungen abgenommen habe, und die Qualität ihrer Erzeugniſſe vorzüglich nur inſofern von der Norm abweiche, als dieß die verminderte Kraft nothwendiger Weiſe mit ſich bringt. Als die zweite karakteriſtiſche Eigenthümlickeit die ſer Kraſe ſind die Unordnungen im Nervenleben zu betrachten. Ob ſie aus einem unmittelbaren Ergriffenſein des Nervenſyſtems, oder aus Störungen der Harmonie zwiſchen dem Blut- und Nervenleben hervorgehen, laſſen wir dahingeſtellt ſein; ſo viel iſt jedoch gewiß, daß ſie ſtets vorhanden ſind, daß ſie einen weſentlich en Beſtandtheil des Krankheitsbildes ausmachen, und daß ſie ſjowol im ſenſiblen als motoriſchen Nervenſyſteme, insbeſondere jedoch in dem vaſomotoriſchen Theile desſelben, um ſo mehr zunehmen, je mehr die Kraft und Fülle des Lebens ſchwinden. Dieſem Einfluſſe auf das Nervenleben hat die Pulſatille ihren hohen Rang in der Reihe der Antipyretica zu verdanken; ohne denſelben wäre ſie- viellei<t zwar brauchbar bei Vegetationskrankheiten, aber kein Fiebermittel. Faſſen wir das Geſagte zuſammen, ſo müſſen wir die Pulſatille für ein Mittel ausgeben, wel<es die Lebensthätigfeit einerſeits bis zu einem gewiſſen Grade herabſet, andererſeits aber die Erregungsfähigkeit derſelben ſteigert, kurz, welches einen Zuſtand herbeiführt, der mit jenem ganz übereinſtimmt, welchen die erethiſche Chloroje bedingt. Für die Wahl der Pulſatille gegen Wechſelfieber haben wir durc< das Bigsherige einen guten Anhaltspunkt gewonnen, und es bedarf nur no< einiger ſpezieller Angaben, um ſie ganz zu ſichern. Wie die hydrämiſche Kraſe vorzugs8weiſe dem weiblichen Geſc<hlehte eigenthümlich iſt, ſo bewährte ſich uns die Pulſatille auch meiſt bei Weibern als ein brauchbares Fiebermittel; ja ſelbſt jenes Moment, welches die Chloroſe bedingt, oder, wie dieß wahrſcheinlicher iſt, welches aus ihr entſpringt, nämlich: Verminderung oder Unterdrüd>ung des Monatfluſſes, - war bei mehreren unſerer fieberfranfen Weiber anzutreffen, und hatte ſich entweder ſchon gleich im Beginne des Wechſelfiebers oder

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Title
Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.
Author
Wurmb, Franz.
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Page 189
Publication
Wien :: J.F. Gress,
1852.

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