Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.

Wechſelfteber. 487 ununterbrochen anhaltenden, kühlen Schweiß, der vorzugsweiſe Nachts reichlich floß, und den Kranken ſehr ſchwächte. Die für Veratrum geeigneten Fieber treten entweder gleich An fangs als jolche auf, oder geſtalten ſich erſt im weitern Verlaufe, be ſonders nach China-Mißbrauch hinzu. Der Uebergang geſchieht mei ſtens j<hnell; einige Male ſahen wir dieſe Form in eine andere, aber auch wieder in eine torpide, übergehen. - Aus dem Geſagten folgt, daß das Veratrum zu den vorzüiglichſten Mitteln gegen böSartige Wechſelfieber gehöre, und - daß es dem Arſenif, zu dem es in vieler Hinſicht im Gegenſagße ſteht, vorgezogen werden müſſe, wenn ein lähmungsartiger Zuſtand der vitalen Thätigkeiten vorhanden iſt, d.i. bei böSartigen, aſphy ktiſchen Wechſelfiebern. ' Pulsatilla, - Wenige Mittel ſind in ihren Wirkungen ſo leicht zu beurtheilen, wie die Pulſatille, und es bedarf daher nur einiger Aufmerkſamkeit, aber feines beſonderen Sharfſinnes, um ſchon beim erſten Durchleſen des Hahnemann'ſchen Symptomenregiſters mit den eigenthümlichen Karakterzügen dieſer Heilpotenz bekannt ' zu werden. So liegt z. B. ihre urſprüngliche Einwirkung auf das vegetative Leben ſo offen zu Tage, daß ſie faſt nicht zu überſehen iſt, und eben ſo wenig läßt es ſich verkennen, daß ihr Einfluß vorzugsweiſe im Gefäßſyſteme ſich geltend mache, und namentlich auf die Blutmiſchung gerichtet ſei. In Bezug auf leßtere ſind wir freilich alles wirklichen Wiſſens bar, ſo lange es an einer genauen Blutanalyſe der Pulſatill krankheit fehlt, aber deswegen iſt ſie uns doch nicht ſo ganz unbekannt, jedenfalls aber weniger, als bei den meiſten anderen, künſtlichen Krankheiten, weil die aus ihr hervorgehenden FErſc<einungen, ſowol in ihrem Einzelnbeſtehen, als in ihrem Bei- und Nebeneinanderſein mit denen der Chloroſe ſo ganz genau übereinſtimmen, und ſomit die Anname faſt zur Gewißheit machen, daß beiden nothwendiger Weiſe auch dieſelbe Blutkraſe zum Grunde liegen müſſe, und weil der fliniſche Erfolg zulczt jeden etwaigen Zweifel beſeitiget, indem dieſer bei der Chloroje kein ſo günſtiger ſein könnte, wenn zwiſchen ihr und der Pulſatillefraſe blos eine ſcheinbare, aber keine wirkliche Aehnlichkeit beſtünde. Iſt unſere Schlußfolgerung richtig, ſo muß

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Title
Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.
Author
Wurmb, Franz.
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Publication
Wien :: J.F. Gress,
1852.

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