Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.

Wechſelfieber. 465 aber nur mit Vernunftgründen angegriffen, hier aber iſt es uns vergönnt,. auch mit Zahlen auftreten zu können. Wir haben nämlich bei unſeren 77 Wechſelfiebern 15 Arzneimittel in Anwendung gebracht, und da von dieſen5 oyne allen Erfolg gereicht wurden, ſo ergibt ſich, daß wir es nur ~mit 10 von einander weſentlich abweichenden Krankheitsformen zu thun hatten. Der Kreis der von uns angewandten Arzneimittel war demnach ziemlich klein und er wird no<h kleiner, wenn- wir die 3 vereinzelt daſtehenden Erfolge nicht in Rechnung bringen. Wir wiſſen zwar, daß es außer dieſen Mitteln noc< andere gibt, - die ſich bei Wechſelfiebern mützlich erweiſen, ſind jedoch überzeugt, daß die Zahl der homöopathiſchen Antipyretica deſſen ungeachtet nicht ſehr bedeutend, und daß ſie jedenfalls bei Weitem nicht ſo groß iſt, als man gewöhrilich glaubt, und als fie ſich herausſtellen würde, wenn unſere: Collegen aus ihren Erfahrungen ähnliche Schlüſſe ziehen, und im Intereſſe unſerer Heilmethode veröffentlichen wollten. Eine derartige Sichtung halten wir ſelbſt aufdie Gefahr hin, daß dadurch vielleicht manches wirklich brauc<bare Fiebermittel 'ausgeſchieden werden fönnte, für ein dringendes Bedürfniß, weil die. übrigbleibenden dem Forſchern um ſo zugänglicher. würden, ſih dann Regeln behufs ihrer Anwendung um deſto leichter aufſtellen, und therapeutiſche Mißgrifſe daher auc um. ſo ſicherer vermeiden ließen. Die älteren Homöopathiker, insbeſondere aber diejenigen, die unter der Leitung des Meiſters bei dem Aufbaue-der Reinarzneilehre ſich betheiliget, die durch den Umgang mit Hahnemann und ſeinen beſten Schülern gar vieles gelernt haben, was in den Symptomenregiſtern nicht vorkommt, und die nach und nach im Laufe der Zeit die Arzneimittellehre in ſich aufgenommen und gleichſam in Fleiſch und Blut umgewandelt haben,. konnten ſolche Regeln bei der Mittelwahl freilich leichter entbehren, als die jezt erſt nachſtrebenden, jüngern Kollegen, denen der Umfang des Arzneiſhaßes und der Literatur ſo leicht über den Kopf wächſt, und die ſo zu ſagen gar häufig den Wald vor Bäumen nicht ſehen, Für Lettere müſſen in dieſer Hinſicht -bündige Geſege vorliegen, ſoll nicht die Herrſchaft der Schlagwörter einreißen, ſoll nicht der Tempel der Wahrheit zu einem Tummelplae des Unſinnes werden. Wie das Leben des geſunden Menſchen =- die zur beſtimmten Zeit ſich einſtellenden Gefühle von Schläfrigkeit, von Hunger und

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Title
Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.
Author
Wurmb, Franz.
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Publication
Wien :: J.F. Gress,
1852.

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