Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.

160 Wechſelſteber. der baldigen Heilung der Krankheit halten, vorausgeſeßt, daß dafür nicht ein anderes Stadium ſich deſto mehr geltend macht. Iſt jedoMm | der Geſammtzuſtand nicht, wie er ſein ſollte, ſo darf man einer derarti gen Verfümmerung des Paroxismus nicht trauen, ſelbſt wenn von allen Fieberbeſtandtheilen nur ein einziger und auch dieſer nur in einer leiſen Andeutung übrig geblieben wäre; dieß gilt ganz beſonders von dem Schweiße; wir haben ihn aber auch in allen Fällen, bei denen ſich Rezidive einſtellen, nie ganz verſchwinden geſehen. Die unvollſtändigen Wechſelfieber kommen als urſprüngliche Kranfheiten überhaupt nicht häufig vor, ſondern geſtalten ſich meiſt erſt im jpäteren Verlaufe dazu z das eine oder das andere Fieberſtadium fällt nämlich weg, weil ſich der Krankheitsprozeß ſeinem Erlöſchen nähert. Wir haben wenigſtens recht oft bemerkt, daß Wechſelfteber auf dieſe Weiſe verſchwanden. Geht aber dieſer oder jener Fieberbeſtandtheil ichon im Beginne der Krankheit ab, ſo iſt daran nicht ſelten ein torpider Zuſtand Schuld; in einem ſol<hen Falle iſt eine höhere Entwickelung der Kacherie zu befürchten. m Die objektiven Zufälle verdienen bei Weitem mehr Berückſichtigung, als die ſubjektiven. Sind nur erſtere in einem mäßigen Grade vorhanden, der lekzteren wegen, auch wenn ſie nod) ſo heftig jind, braucht man dann nicht beſorgt zu ſein; ſc<hreiten nur jene zurück, jo darf man die Mittelwahl als eine richtige betrachten, wenn aud) dieſe ſich nicht ändern. Die zuverläſſigſte Ausfunft über den Karakter, den Gang, die Dauer u. ſ, w. des Wechſelfiebers, insbeſondere aber darüber, ob die Heilung wirklich erfolgt iſt, oder nicht, ertheilt der Zuſtand der Milz; es gibt nämlich keinen Wechſelfieberkranfen, bei dem nicht eine Vergrößerung der Milz nachzuweiſen wäre. Die materiellen Veränderungen dieſes Drgans halten faſt immer gleichen Schritt mit den Stsrungen im Allgemeinbefinden z ſie ſtehen ins8beſondere mit jenen in der vegetativen Sphäre in einem nothwendigen, urſächlichen Zuſammenhange, und bieten, da ſie ſich jo leicht und ſo ſicher ermitteln laſſen, den beſten Anhaltspunkt ſowol in diagnoſtiſcher als prognoſtiſcher Hinſicht. Je größer die Milzgeſchwulſt, und je länger ſie ſchon beſteht, defto ſchlimmer; je weniger ſich die Milz während der Parorismen vergrößert, deſto beſſer, und je mehr ihre Anſchwellung zurüdgeht, deſto günſtiger iſt die Prognoſe.

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Title
Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.
Author
Wurmb, Franz.
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Publication
Wien :: J.F. Gress,
1852.

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