Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.

Wechſelfieber. 137 die in Folge ungeſunder Nahrungsmittel oder ſchlechten Waſſers, oder-der Einwirkung der Sumpfluft ſich einſtellen. Je länger die zu leßt genannten Schädlichfeiten eingewirkt haben, um ſo ſpäter gelingt die Heilung.. | Je länger ein Wechſelfieber ſchon gedauert, um veſto tiefere Störungen ſetzt es in der vegetativen Sphäre, und deſto längere Zeit iſt zu ſeiner Beſeitigung erforderlich. ~Je mehr alldopathiſche Heilverſuche bereits angeſtellt, beſonders aber je mehr Chinin früher gereicht wurde, um ſo hartnäckiger ſind die Wechſelfieber, weil ſich zu ihnen dann eine neue, eine künſtliche (Arznei=) Krankheit hinzugeſellt hat, alfo nicht mehr ein einfaches Leiden vorhanden iſt, Je mehr die genannten, ungünſtigen Momente ſich vorfinden, deſto länger iſt die Wirkung des gereichten Heilmittels abzuwarten. In einem ſolchen Falle iſt ein plößlicher Umſchwung nicht möglich; hier müſſen wir ſchon mit einem langſamen Zurücſchreiten der Krankheit zufrieden ſein, ja ſelbſt uns mit ihrem Stehenbleiben wäh- rend einiger Zeit begmigen, und wir dürfen daher nicht ſo raſch ein anderes Mittel reichen, wie bei leichten Erkrankungen, bei denen gleich eine neue Mittelwahl einzuleiten ift, wenn ſich nicht bald eine Beſſerung zeigt. Die Zu- und Abname der Krankheit gibt ſich entweder in dem Allgemeinzuſtande, oder den einzelnen Paroxismen, oder in beiden zugleich fund. | Der Allgemeinzuſtand, wir wollen ihn Wechſelfieberfacherie, oder der Kürze halber ~Kachexie~ heißen, verdient die Hauptberücdſichtigung;. er bietet den ſicherſten Anhaltspunkt für die Mittelwahl, und von ſeiner Beſchaffenheit hängt es vorzugsweiſe ab, ob mit der bis jezt in Anwendung gebrachten Arznei fortzufahren, oder ob eine andere zu verordnen ſei, Der H eftigfeit und Eigenthümlichfeit des Paroxismus gebührt beim Heilgeſchäfte die zweite Berückſichtigung. | Bleibt ſich die Kachexie während des Gebrauches eines Mittels gleich, nehmen jedoch die Paroxismen an Stärke ab, ſo darf zwar allerdings einige Zeit abgewartet werden, dann aber iſt ein anderes Mittel zu geben, ſelbſt wenn das früher Gereichte den Paroxis8mus faſt ganz zum Verſtummen gebracht hätte.

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Title
Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.
Author
Wurmb, Franz.
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Publication
Wien :: J.F. Gress,
1852.

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"Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar." In the digital collection Homeopathy Collection. https://name.umdl.umich.edu/2433688.0001.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed June 7, 2025.
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