Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.

Wechſelfieber, 147

ſind, als jene, welche ſich von ſelbſt aus dem Wechſelfieber all
mälig herqausbilden, weil ſich zu erſteren die Nachwehen des

therapeutiſchen Eingriffes hinzugeſellen, die behufs der Beſeitigung des Paroxismus gemacht wurden, daher denn au gewiſſermaßen ein doppeltes Siechthum vorhanden iſt.

Dieß ſind die Gründe, auf welche geſtült, wir im vollen Rechte
zu ſein glauben, wenn wir die Bedeutung der einzelnen Paroxismen
minder ho< anſchlagen, und auf ihr Verſchwinden hier, wo von
der Heilung des Wechſelfiebers die Rede iſt, nur in ſofern einen
Werth legen, als ſie das Fortbeſtehen der Wechſelfieberkranfkheit anzeigen, ſo lange ſie ſich auch nur in der leiſeſten Andeutung einfinden; wenn wir ferner ihr Ausbleiben nicht ſchon für die Heilung
der Krankheit ſelbſt anſehen, und wenn wir ihre baldige Beſeitigung
allein nicht für die Hauptſache, ja überhaupt nur in jenen Fällen für
nöthig halten, in welchen ſie entweder ſchon im Beginne, oder im
Verlaufe der Krankheit beinahe das einzige Symptom derſelben ausmachen, oder wo ſie einen erſichtlich nachtheiligen Rück|<lag auf
das Geſammtbeſinden ausüben.

Unſeren Erfahrungen zu Folge ſind es die Störungen in
der vegetativen Sphäre, welche bei dem Wechſelfteber die.
erſte und vorzüglic ſte Berüdſichtigung verdienen. In ihrer
Zu- und Abname erbliken wir den Fort- und Rüdſchritt der
Krankheit; ihr Vorhandenſein, ob auch die übrigen Zufälle ſhon
längſt verſcwunden ſind, iſt uns ein Beweis, daß das Wechſelfieber nicht vollkommen und daher auc< nicht nachhaltig geheilt ſei,
und nach dem Einfluſſe, den ein Mittel auf ihre Ausgleichung und
Beſeitigung ausübt, beurtheilen wir den Werth desſelben. In dieſer
Hinſicht laſſen aber unſere Antipyretica nichts zu wünſchen übrig;
ſo haben wir 3. B. nie beobachtet, daß ſich nur einigermaßen bedeutende Störungen in der vegetativen Sphäre bei Anwendung
des homöopathiſchen Heilverfahrens einſtellten, ja es iſt uns vielmehr die Beſeitigung dieſer Störungen faſt in allen Fällen gelungen,
obgleic< wir es mitunter mit ſehr eingealterten derartigen
Leiden und mit äußerſt herabgekommenen Individuen zu thun hatten. =

Die Nachhaltigkeit der Heilung für alle Zukunft können wir bei den Wechſelfieberkranfen, die wir als geheilt aus un
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