Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.

Wechſelfieber, 445 daß die Paroxismen nicht das Wechſelfieber ausmachen, und daß leßteres deswegen allein nicht geheilt ſei, weil erſtere ausbleiben. Am Krankenbette jedo< merkt man auch dieſen Aerzten die beſſere Erfenntniß nicht an; ſte unterdrücken nämlich die Paroxismen gleichfalls mittelſt der China; ſie kümmern fich ebenfalls nicht im Mindeſten um die Folgen eines ſo heftigen therapeutiſchen Eingriffes, und ſie wiverſtehen eben ſowenig der Verſuchung, dur< ein derartiges, rein ſymptomatiſches Verfahren, bei welchem die Naturbeherrſchende Kraft des Arztes, freilich nur dem Anſcheine nach, im hellſten Lichte ſich zeigt, eine augenbliliche, dafür jedoch nicht ſelten ſehr nachtheilige Erleichterung zu ſchaffen. Uns Homyöopathikern ſteht ein ſolches Mittel nicht zur Verfügung; wir haben es daher auch nicht ſo leicht, wie die Alldvopathifer, und überhaupt eine ganz andere, viel ſchwierigere Aufgabe zu löſen. Wir dürfen nämlich unſere Wechſelfieberkranken nicht ſymptomatiſch, wir müſſen ſie rationell behandeln; wir dürfen die einzelnen Fieberanfälle nicht unterdrücken, wir müſſen ſie heilen, und zu dieſem Behufe den geſammten organiſchen Haushalt zur Rorm zurückführen. So etwas geht allerdings nicht mit Einem Schlage, und die dieſen Anforderungen entſprechenden Mittel liegen ebenfalls nicht auf der Hand, ſondern müſſen manchmal lange geſucht werden, bis es gelingt, ſie in unſerem Arzneiſchaße ausfindig zu machen. Aus dieſen Gründen, und weil man die Bedeutung der einzelnen Fieberanfälle zu überſchäßen pflegte, läßt es ſich erklären, warum manche unſerer Glaubensgenoſſen mit der homöopathiſchen Behandlungsweije des Wechſelfiebers unzufrieden ſind; warum ſie neidiſch nach den Chinaflaſchen der Allösopathiker hinüberſchielen und warum in unſerer Literatur eine gewiſſe, nicht zu verfennende Scheu vor Beſprechung der Wechſelfieber herrſcht, ſo daß, mit Ausname des Hartlaub'jſ< en Aufſates daſelbſt nur einzelne aus dem Zuſammenhange geriſſene Heilungsgeſchic<hten ſich vorfinden. Und doc dürfen wir Homoöopathiker uns gerade auf unſere Erfolge bei Wechſelfiebern ſehr viel zu Gute thun, weil es wenige Krankheiten gibt, die wir ſo ſicher heilen können. Hätte man die wirklichen Vorzüge der homöopathiſchen Behandlungsweiſe der Wechſelfieber beſſer gewürdigt; hätte man es nicht unterlaſſen, die ſo leicht anzufertigenden, ſtatiſtiſchen Belege zu bringen, ſo würde * 10

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Title
Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.
Author
Wurmb, Franz.
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Publication
Wien :: J.F. Gress,
1852.

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