Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.

144 Wechſelfieber.

her angeführten Fieberkranken auf 77. In dieſen 77 Fällen,- die wir
mit einer ängſtlichen Genauigkeit von den übrigen ausgeſchieden
haben, iſt die Heilung des Wechſelfiebers jedesmal ganz vollkommen gelungen, und zwar nur durc; Mittel, die nach vem Aehnlichfeitögeſeße gewählt, und in der 30. Verdlnnung verabfolgt wurden, Dieſe Zahl iſt verhältnißmäßig ſo groß, daß ſelbſt der ſtrengſte
Skeptiker, will er ſich nicht nachgerade lächerlich, oder gefliſſentlich
der Rechthaberei ſchuldig machen, das Wort ~Zufall nicht ausſpre<hen, daß er nicht in Abrede ſtellen darf, daß das Wechſelfieber auf homöopathiſchem Wegegeheilt werden könne.
Sind wir Homöoopathiker aber auch im Stande,
das Wechſelfieber a) ficher und b) ſchnell zu heilen?
Zu a) Dieſe Frage müſſen wir unſeren Erfahrungen zu Folge
nicht nur bejahend, ſondern ſelbſt dahin beaniworten, daß die
Homöopathie die Wechſelfieber viel ſicherer zu heilen
vermag, als jede andere Behandlungsweiſe. Um nicht mißverſtanden zu werden, halten wir es für nöthig zu erinnern, daß
wir bei dieſem Ausſpruche das Wechſelfieber, als Geſammtfrankheit, vor Augen haben, und daß, wenn von der Sicherheit der Heilung einer Krankheit überhaupt die Rede iſt, die mehr
oder weniger ſchnelle Beſeitigung ves einen oder des andern Symptomes nicht in Betracht kommen darf. Letzteres iſt aber gerade bei
dem Wechſelfieber, und zwar häufiger, als bei einer jeden andern
Krankheit, von jeher geſchehen, und geſchieht auch jezt. noh alle
Tage. Man glaubte nämlich alles gethan zu haben, wenn man die
Wiederkehr der einzelnen Parorismen hat verhindern können; je
ſchneller dieß gelang, für deſto beſſer hielt man die Behandlung,
und je zuverläſſiger? ein Mittel die nächſten Anfälle beſeitigt, um
deſto mehr ſchäßt man es, kurz man ſah die Beſchwichtigung Eines
Symptomes für gleichbedeutend mit der Heilung des Krankheit8pro=
zeſſes überhaupt an; und da man in der Chinarinde ein Mittel
batte, welches die Parorismen in den meiſten Fällen, ja nicht ſelten ſogar gleichſam wie mit einem Zauberſ<lage, zum Verſchwinden bringt, ſo berief man ſich vorzugsweiſe auf die ſichere Heilung
der Wechſelfieber, wenn man etwaigen Zweiflern gegenüber die
Wahrheit und Zuverläſſigkeit der Heilfunde zu vertheidigen hatte.
(Es gibt zwar nicht wenige Allöopathiker, welche es recht gut wiſſen,