Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.

Einleitung. 9 In dem Bisherigen glauben wir den Geſichtspunkt klar und deutlich bezeichnet zu haben, von welchem aus unſer wiſſenſchaftlies Streben beurtheilt werden will. Wir haben uns freilich ein Ziel geſte>t, dem wir uns nur mehr oder weniger nähern, aber das wir nie ganz erreichen können, daher denn auch unſer Leiſten hinter dem Wollen zurübleiben muß; deswegen befürchten wir jedoch keinen Tadel, ſelbſt nicht einmal von denjenigen unſerer Glaubensgenoſſen, welche noch heut zu Tage der ausſchließlichen Anwendung der rein ſymptomatiſchen Behandlungsweiſe das Wort reden. Haben wir uns in dieſer Vorausſezung geirrt, ſo werden wir uns durch das Bewußtſein tröſten, das Beſſere wenigſtens angeſtrebt zu haben. Was nachſtehende Abhandlungen anbelangt, ſo ſind ſie zum Theile nichts Anderes, als eine öffentliche Rehenſ<aft, die wir, als Vorſteher einer öffentlichen homoopathiſchen Heilanſtalt, unſeren Amtsbrüdern hiemit zur Begutachtung vorlegen z; vorzüglich jedo< wollen ſie Vor arbeiten für eine zufünftige ſpezielle Therapie ſein, daher ſie denn auch den Titel ~Studien~ führen. Den Stoff hiezu lieferten die Kranken, welche im Laufe des Jahres 1850 in unſere Heilanſtalt zur Behandlung famen; daß nüchtigere Hände, als die unſerigen, aus dem uns zu Gebote ſtehenden Materiale etwas ganz Anderes und viel Beſſeres hätten ſchaffen können, davon iſt Niemand lebhafter überzeugt, als wir ſelbſt; wir glauben nämlich zu unſeren Gunſten nur anführen zu dürfen, daß wir denn doch nicht blos ein nacktes Verzeichniß der Aufgenommenen, Geheilten und Geſtorbenen bringen, und daß - noc< ſo Wenig do< immer mehr als gar Nichts ſei. Daß in einem Spitale, wie dem unſrigen, wel<es nur einen Belegraum für 40 Betten hat, und das während des kurzen Zeit Feine Verneinung der wahren Wiſſenſ<haft, ſondern nur der ſcheinbaren, der wortmachenden, eitlen und modeſüchtigenz ſie widerſtreitet nicht den an- - - erkannten Wahrheiten, ſondern ſie iſt eine große Stüße derſelben z ſie reibt ſich nicht die Hände über die Unvollkommenheit der Kunſt, ſondern ſie legt ſelbſt Hand an, auf daß es beſſer werde; ſie verhöhnt nicht die ſtrebſamen Geiſter, ſondern ſte geißelt nur das ärztliche Phariſäerthum 3 fie wirft nicht von fi, was ſich im Laufe der Zeit bewährte, ſondern verähnlicht es ſich. Die wahren Intereſſen der Heilkunſt und Wiſſenſc<haft finden an den Anhängern des Homoion keine Gegenfüßler, ſondern enjſchiedene Freunde, * Hygea. Neue Folge, Bd. 1. Hft. 1. S,. 7,

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Title
Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.
Author
Wurmb, Franz.
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Publication
Wien :: J.F. Gress,
1852.

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"Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar." In the digital collection Homeopathy Collection. https://name.umdl.umich.edu/2433688.0001.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed June 7, 2025.
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