Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.

134 Typhus, Fällen wirklich im Anzuge war oder nicht? ob unſer Mittel, das wir dagegen in Anwendung zogen, nämlich die Bryonia, etwas geleiſtet? ob es überhaupt im Bereiche der Kunſt liegt, die Durchbohrung hintanzuhalten? Dieſe und ähnliche Fragen ſind erſt dann zu beantworten, wenn eine richtige Diagnoſe derſelben möglich ſein wird, Bei Weibern ſtellten ſich manchmal im Beginne der Refonvaleszenz Brennen beim Urinlaſſen, Harndrang und Harnzwang ein; dieſe läſtigen Zufälle dauerten oft längere Zeit fort. Die Pulſatille beſeitigte ſie einige Male ſehr bald; in einem Falle leiſtete ſie nichts und wir mußten Kanthariden reihen, welche auch ſchnell halfen. Parotiten kamen nur zweimal vor. Wir gaben Mercur. 80 -Inb., weil feine heftige Entzündung, ſondern nur eine fortſchreitende Infiltration, mit mäßigen, örtlichen Reizungszufällen vorhanden war, Beide verliefen glücklich. Die pneumoniſ<he Infiltration wird zu den gefährlichſten Erſcheinungen bei Typhus gerechnet, weil ſie, die ohnedieß ſhon in einem ſo hohen Grade beeinträchtigte Blutbereitung, noch mehr hemmt. Wir haben jedoch feine ſo große Furcht vor ihr, und zwar nicht elwa deßwegen, weil ſie faſt in allen Fällen, die uns zur Behandlung kamen, glücklich vorüberging, ſondern weil wir - der Anſicht ſind, daß der Typhus in der Regel um ſo weniger bösartig verlauft, je mehr er ſich lokaliſirt. Aus dieſem Grunde haben wir uns daher durch das Erſcheinen einer Pneumonie nicht ſo gleich und ſo leicht zu einer neuen Mittelwahl verleiten laſſen, ſondern ſind, wenn nicht beſonders dringende Umſtände hiezu auffor- - derten, dem biSher befolgten, der Geſammtkrankheit angemeſſenen therapeutiſchen Verfahren treu geblieben. Dieß glaubten wir vorzugsweiſe bei jenen Typhen thun zu müſſen, welche in Rhus oder Arſenif ihr homvopathiſches Mittel hatten, weil die durch eine derartige typhöſe Kraſe bedingten Pneumonien dieſen Arzneien, weſchſ in einer ſo nahen Beziehung zu den Lungen ſtehen, ebenfalls zugänficd Darf dieſen Mitteln die Beſeitigung ſolcher Pneumonien, w einem ſehr hohen Grade von Heftigkeit auftreten, und Ze übrigen typhöſen Zufälle in den Hintergrund drängen u. |. w., nicht anheimgeſtellt und anvertraut werden, ſo wird wol in den meiſten Fällen

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Title
Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.
Author
Wurmb, Franz.
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Publication
Wien :: J.F. Gress,
1852.

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