Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.

Typhus, - 133 'ganismus ſich ausſprach; die Kranken einen dummen, ſtieren Geſichtsausdru> zeigten; wo die Delirien entweder ganz fehlten, oder, wenn ſie vorhanden waren, aus einem wirren Gemiſche verſchiedenartiger Bilder beſtanden, und die Perzeptionsfähigkeit ſelbſt in den lihieren Zwiſ<henräumen ſo darniederlag, daß die Kranken den Eindruck zwar empfanden, aber nicht zu deuten wußten. Blutungen ſtellen ſich bei Typhus ſehr oft ein. Erſcheinen ſie gleich im Beginne der Krankheit, ſo ſind ſie meiſt unſchädlich, ja mitunter, wie z. B. die Blutungen aus der Naſe, ſogar nüßlich. Je ſpäter ſie kommen, um ſo bedenklicher ſind ſie, weil ihnen dann um * ſo wahrſcheinlicher eine weit gediehene Blutentmiſchung, oder eine Texturläſion, oder beide zuſammen zum Grunde liegen. Iſt dieß der Fall, ſo war der Typhus gewöhnlich ſchon vor dem Erſcheinen der Blutung ſo geartet, daß Arsen oder Carbo gereicht werden mußten; war er früher nicht ſo beſchaffen, ſo nimmt er faſt immer zugleich mit der Blutung eine ſolche Geſtalt an, daß nicht leicht ein anderes Mittel verordnet, und daher von einer ſymptomatiſchen Behandlung eigentlich gar nicht die Rede ſein kann. Läßt ſic das Vorhandenſein von Imbibition, Suggillation oder Hypoſtaſe nachweiſen, und muß dieſen die Blutung zugeſchrieben werden, ſo dürfte Arnica vor den meiſten Mitteln den Vorzug verdienen. Der Dekubitus beruht auf demſelben Grunde, wie die Blutungen, und verlangt daher auch die Anwendung derſelben Mittel, nämlich des Arſeniks oder der Holzkohle, oder der Arnika. Die zuletzt genannte Arznei haben wir häufig auch äußerlich angewendet, ſobald ſich bläulich-rothe Fle><en zeigten. Hatte ſich jedoch die Haut abgeſtoßen, war der brandige Schorf weggefallen, und nur eine wunde Stelle noch zurückgeblieben, ſo gaben wir der Calendula den Vorzug. Die Diagnoſe der Perforation iſt ganz unſicher. In einem Falle haben wir ſie, wie dieß die Sektion beſtätigte, richtig diagno~ſtizirt; in einem anderen Falle, wo wir ſie ebenfalls der heftigen Peritonealſ<merzen wegen vermutheten, lehrte die Sektion, daß nicht die mindeſte Tendenz zur Dur<bohrung vorhanden geweſen iſt. Zwei Typhusfranke, bei denen wir eine Durchbohrung fürteten, wurden geheilt entlaſſen. Db die Perforation in dieſen zwei

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Title
Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.
Author
Wurmb, Franz.
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Publication
Wien :: J.F. Gress,
1852.

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