Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.

132 Typhus. feit; Stumpfheit der Phantaſie, und Ueberempfindlichfeit des WGemeingefühls. Iſt der ſoporöſe Zuſtand bei Typhus dem Bilde ähnlich, das wir von den Erſtwirkungen des Opiums entworfen haben; iſt daher dieſes Mittel das homöopathiſch paſſende, ſo wird man in den meiſten Fällen Nachſtehendes beobachten: Die Kranken machen, obgleich ſie betäubt dahinliegen, mitunter doh Verſuche zu geregelten Bewegungen; die Delirien ſind mäßig, und, wie der freundliche Geſichtsausdruc> erkennen läßt, nicht läſtig, und die GWedankenreihen des Traumlebens werden, auch nach dem Erwachen, no<h mehr oder weniger lange Zeit fortgeſponnen z der Puls iſt beſchleunigt; die Temperatur erhöht 3; der Durſt vermehrt; die Zeichen eines - zwar anhaltenden, aber mäßigen Andranges des Blutes gegen den Kopf fehlen nie.. Bei dieſer Gelegenheit glauben wir der bei Typhus ſo häuſig vorkommenden Sc<lafſuct gedenfen zu müſſen, da ſie auc) man<mal zu einem therapeutiſchen Handeln auffordert, und dann faſt immer die Anwendung des Opiums verlangt. Ein ſolcher Schlaf unter- - ſcheivet ſich von einem natürlichen nur dadurch, daß er anhaltend und mit leichten Delirien verbunden iſt, Die Kranken liegen ruhig, mit einem freundlichen Ausdrue im Geſichte dahin; ſie antworten, wenn ſie aufgewet werden, richtig; ſie klagen über nichts, ja loben ſogar ihren Zuſtand, weil die Träume angenehmer Art ſind; ſie ſind.nicht lange wach zu erhalten, ſondern ſchlafen gleich wieder ein.. Der Hyoscyamus ſteht zu dem Opium gewiſſermaßen im Gegenſage. Er ſcheint nämlich in ſeiner Erſtwirkung nicht nur das Nerven-, ſondern auch das Gefäßleben herabzuſtimmen, und, vermöge ſeiner Beziehung zu dem Senſorium, einzelne Denkthätigkeiten zu hemmen, ſo daß gewiſſe Mittelglieder bei der Bildung von Begriffen fehlen, daher denn auch nur einſeitige oder dunkle Anſchauungen, die wieder zu unrichtigen Urtheilen verleiten, gewonnen werden können, Je mehr dieſer hem-- mende Einfluß zunimmt, deſto mehr Verwirrung bringt er in die Verrichtungen der geiſtigen Thätigkeit, und um ſo ſc<hneller führt er zur gänzlichen Bewußtloſigkeit. Unſerer Anſicht gemäß zlaubten wir den Hyoschyamus bei jenen Fällen in Gebrauch zieben zu müſſen; wo Torpor im Geſammtor

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Title
Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.
Author
Wurmb, Franz.
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Page 132
Publication
Wien :: J.F. Gress,
1852.

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"Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar." In the digital collection Homeopathy Collection. https://name.umdl.umich.edu/2433688.0001.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed June 7, 2025.
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