Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.

Typhus. 731 - Üben, ja ſogar dadurch ſchaden kann, daß ſte die Mittel in ihren Wirfungen hemmt, oder beeinträchtiget, welche der Geſammtkranfheit entſprechen. | Sv einfach dieſe Regeln ſind, und obgleich ſie ſich von ſelbſt aus dem Aehnlichkeits8geſeße ergeben, ſo werden ſie doch häufig nicht beachtet; es gibt nämlich ſehr viele Aerzte, welche gegen jedes Symptom gleich ein Mittel in Bereitſchaft haben, und die ihre Kranfen gewöhnlich nicht anders als ſymptomatiſch behandeln. Dieſer Unfug iſt es aber auch, der den Homöopathikern nicht mit Unrecht viel bitteren Tadel von Seite der Gegner zugezogen hat. Bei Typhus iſt der Sopor derjenige Krankheitszufall, der am - öfteſten zu einem ſymptomatiſchen Heilverfahren einladet, weil er ſehr häufig in einem, mit den übrigen Zufällen nicht-im Einklange ſtehenden hohen Grade von Entwickelung vorkommt, und nicht ſelten noc ~andauert, wenn dieſe ſchon im Rüdſchreiten begriffen, ja theilweiſe ſ<hon verſchwunden ſind. In ſol<hen Fällen haben wir von Opium und Hyoscyamus ſehr ſchöne Erfolge beobachtet. Die Anzeigen für die Wahl des einen oder des anderen Mittels ergeben ſich aus Folgendem: - Das Opium uft in der Erſtwirkung einen raſc< eren Gang des Lebensprozeſſes im Gefäßſyſteme hervor, und veranlaßt einerſeits eine erhöhte Thätigkeit in den Geſchäften der Einbildungskraft, während es andererſeits das Gemeingefühl und das Bewußtſein abſtumpft und betäubt. Das Senſoriium iſt gegen die Außenwelt gleichſam abgeſchloſſen z die Einbil-- - dungsfraft wird von den Gegenſtänden der äußeren Sinnlichkeit nicht beirrt, daher ſie auch, weil dieſe auf ſie weder einen anregenden, noch hemmenden Einfluß ausüben, die wunderlichſten Geſchöpfe ins Daſein ruſt, die ſie dem Opiumberauſchten in einer Neihe, zwar fantaſtiſcher, aber deſſen ungeachiet gewiſſermaßen zu ſammenhängender Bilder zur Anſchauung vorhält; ja es ereignet ſich ſogar nicht ſelten, daß während des Opiumrauſches manche Ideen bis zu ihren entfernteren Konſequenzen verfolgt werden, weil die Denfkthätigkeiten eigentlic) doh nur inſofern von der Norm abweichen, als ihnen der regelnde Faktor der Außenwelt fehlt. In der Nachwirkung tritt dann der entgegengeſeßte Zuſtand ein, nämlich: Sinken der Lebensthätigkeit im Gefäßſyſteme; Ide enloſig 0%

/ 280
Pages

Actions

file_download Download Options Download this page PDF - Page 131 Image - Page 131 Plain Text - Page 131

About this Item

Title
Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.
Author
Wurmb, Franz.
Canvas
Page 131
Publication
Wien :: J.F. Gress,
1852.

Technical Details

Link to this Item
https://name.umdl.umich.edu/2433688.0001.001
Link to this page
https://quod.lib.umich.edu/h/homeop/2433688.0001.001/135

Rights and Permissions

The University of Michigan Library provides access to these materials for educational and research purposes. These materials are in the public domain in the United States. If you have questions about the collection, please contact the Taubman Health Sciences Library at [email protected]. If you have concerns about the inclusion of an item in this collection, please contact [email protected].

DPLA Rights Statement: No Copyright - United States

Manifest
https://quod.lib.umich.edu/cgi/t/text/api/manifest/homeop:2433688.0001.001

Cite this Item

Full citation
"Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar." In the digital collection Homeopathy Collection. https://name.umdl.umich.edu/2433688.0001.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed June 7, 2025.
Do you have questions about this content? Need to report a problem? Please contact us.