Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.

Typhus. 127 ſo eben erzählten mehr oder weniger ähnlich; bei allen übrigen beobachteten wir nach. Anwendung des Cocculus zwar ebenfalls kein überraſchend ſchnelles Aufhören, aber auch. keine Steigerung und weitere Ausbildung des Kranfkheitsprozeſſes. Dieſer blieb nur bald fürzere, bald längere Zeit auf demſelben Punkte ſtehen, nahm dann allmälig ab, und erloſch gewöhnlich zwiſchen dem 14. und 19. Tage. Dieß ſind die Mittel, welche wir dem Typhus als Geſammt Franfheit entgegenſtellten.. Der Giftſumad) und die Phosphorſäure, der Arſenik und die Holzkohle, die Weißnießwurzel und der Koelſamen bildeten ſomit im Laufe des Jahres unſeren antityphöſen Apparat. Außer dieſen Hauptmitteln haben wir jedoch auh andere, und zwar ſolche in Gebrauch gezogen, welche nicht ſowol der Geſammtfrankheit wegen, als behufs der Beſeitigung beſonders läſtiger vder gefährlicher Symptome, oder Neben- und Folgezuſtände angezeigt ſchienen. Cs bleibt uns ſomit noh Folgendes zu bemerfen übrig: Der Typhus tritt vom Anfange chr gerne mit einer heftigen 'Gefäßerregung und überhaupt mit Zufällen auf, wie ſte dem Ausbruche eines entzündlichen Leidens gewöhnlich voranzugehen pflegen. Dieſer Umſtand hat uns nicht ſelten irregeführt und zur Anwendung des A conits verleitet. Hatten wir dieſes Mittel gereicht, ſo konnten wir uns während der erſten Zeit unſeres kliniſchen Wirkens oft lange nicht entſchließen, von ſeinem Fortgebrauche abzuſtehen; wir mußten aber endlic) do) jedesmal zu einer neuen Wahl ſchreiten, weil ſich nie eine günſtige Wirkung nah Akonit herausſtellte; wir nahmen dann meiſt zu einem der früher genannten Hauptmittel, insbeſondere zu Rhus unſere Zuflucht, und machten bei dieſer Gelegenheit die Erfahrung, daß letzteres den Gefäßſturm faſt immer bald beſchwichtigte, während das ſcheinbar paſſendere Akonit dagegen nichts geleiſtet hatte. Dadurch eines Beſſeren belehrt, laſſen wir uns von dieſen Vorläufern, ſie mögen in was immer für einem Grade von Heftigkeit vorhanden ſein, und noch ſo dringend zum Gebrauche des. Akonits auffordern, jekt nicht mehr ſo leicht täuſchen, ſondern verordnen glei< das der Geſammtkrankheit entſprehßhende Mittel, ſobald wir nur den mindeſten Verdacht auf Typhus haben, Aller und jeder Irrung entgehen wir zwar freilich nicht immer, denn es kommen noch

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Title
Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.
Author
Wurmb, Franz.
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Publication
Wien :: J.F. Gress,
1852.

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