Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.

t12 | Typhus. ſtets vorhanden ſind, und ſelbſt dann nicht zu fehlen ſcheinen, wenn die Aufregung der Betäubung weicht; denn auch hier, wo ſich die jrüher lebhaften Delirien in -ein fortwährendes Murmeln verwan- - deln, iſt ver Zuſtand von Erregung durch das plötzliche -Auffahren aus denſelben, die MuskelzuFungen namentlich im Geſichte, den Geſichtsausdru> u. ſ. w. nicht zu verkennen. Das Perzeptionsvermögen liegt oft-ganz darnieder, daher die Kranken über nichts klagen; die Entleerungen unbewußt abgehen / der Harn aber oft zurücgehalten, und die Blaſe ſo ſtark ausgedehnt wird, daß ſie nicht nur zu berſten droht, ſondern auch wirklich berſtet, wenn man nicht den Harn durd) mechaniſche Hilfsmittel noch zur rechten Zeit entfernt. Die Lippen und die Zunge ſind trocken; lekztere oft holzig, riſſig und entwedek rein, oder di> belegt; der Beleg hat nicht ſelten eine braun-ſchwarze Farbe, und überzieht mitunter auch die Lippen und die Zähne; die Sprache iſt unverſtändlich, manchmal unmöglich. Die Darmſekretion zeigt das Gepräge der Kolliquation; die Stühle erſcheinen ſehr häufig, ſind wäſſerig und'blutig; Meteorismus iſt manchmal in einer enormen Ausdehnung vorhanden. In den Lungen hört man reichliches, grobes Raſſeln, Schnurren und Pfeifen. | Die Ernährung ſinkt ſchnell; die Kranken zeigen das Bild der höchſten Abmagerung, | | Dieſer hochgeſteigerte Zuſtand der Zerſezung und des Zerfalles, verbunden, oder vielleicht richtiger geſagt, hervorgehend aus einer - Uebererregung, führt häufig zum Tode, welcher entweder mitten in dem Aufruhre oder nach dem Uebergange in den hierauf kommenden Torpor eintritt. Folgt Geſundheit, ſo iſt es zuerſt das Gefäß- und Nervenleben, wo die Erregung ſth mindert, und dann meiſt dem entgegengeſeßten Zuſtande, jenem der Erſchlaffung, Platz macht. Es ſtellt ſich dann ein ruhiger, erquikender, im Beginne der Wendung zwar nur kurz dauernder Schlaf einz; dieſer hält jedo< bald längere Zeit an; wie denn überhaupt das richtige Verhältniß zwiſchen Schlaf und Wachen eines der erſten Zeichen der eintretenden Beſſerung iſt. Die Störungen in den mannigfaltigen Organen gleichen ſich aus; es kehrt die Harmonie zwiſchen denſelben wieder, und ihre Verrichtungen geben zwar ſchwach, aber der Art nach do< normal vor ſich. Die übrigen krankhaften Zufälle verſchwinden alſmälig, am

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Title
Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.
Author
Wurmb, Franz.
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Publication
Wien :: J.F. Gress,
1852.

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"Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar." In the digital collection Homeopathy Collection. https://name.umdl.umich.edu/2433688.0001.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed June 7, 2025.
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