Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.

110 - Typhus. Bei der Aufname am 6. Oktober fanden wir: Die Temperatur etwas erhöht; das Geſicht leicht geröthet; die Haut feucht, hie und da auf derſelben kleine, bläulich-rothe, unter dem Fingerdrucke verſchwindende Fle><en; die Zunge feucht, rein; ein mäßiges Raſſeln ain der Bruſt, ſonſt aber nichts Abnormes daſelbſt; den Puls 108; den Bauch meteoriſtiſch aufgetrieben; die Milz bis nahe-an das vordere Rippenende reichend; die Durchfallſtühle wäſſerig, gelblich-braun. Der Kranke liegt mit geſchloſſenen Augen ruhig und theilnamslos im Bette, muß ſich lange beſinnen, bevor er antwortet, was dann zwar richtig, aber langſam geſchieht. Er klagt über große Schwäche 3 Fröſteln mit Hißeüberlaufen abwechſelnd; vermehrten Durſt; zeitweilige Kopfhize; Eingenommenheitsgefühl und Drüden im Kopfez3 Ohrenſauſen; Schwerhörigkeit; etwas Stechen in der linken Bruſtſeite. Der Bauch war in der linken Darmweiche gegen Dru empfindlich, | Wir reichten Acid. phosph. Am 4. Tage fühlte ſich der Kranke freier und beſſer; es ſtellte ſich ein angenehmer Shweiß ein. Während der nächſten Täge ver-. ſchwand der Meteorismus; die diarrhoiſchen Stühle erſchienen nur 4 --2 mal, und waren nicht ſo wäſſerig, wie früher, ſondern mehr breiartig. Am 9. Tage war kein objektives Symptom mehr vorhanden; der Patient klagte nur über Gefühl von Schwäche, lobte aber ſein ſonſtiges Befinden. Er konnte am 47. Tage ganz geſund das Spital verlaſſen. Aehnliche Fälle könnten wir für Rhus und Acid. phosph. nod) in Menge bringen, halten es jedoch für überflüſſig, weil dieſe auch nichts mehr, als die bereits erzählten, ausſagen; nämlich, ~daß der - Verlauf dieſer Typhen ein ganz eigenthümlich gearteter, und gewöhnlich ein ſol<her war, wie er bei einer rein erſpektativen Behandlungsweiſe nie oder doh nur ausnamsweiſe, vorkommt. Wer dieß in Abrede ſtellt, der kennt entweder den natürlichen Verlauf des Typhus~ nicht, oder der ſcheint ihn, wenigſtens uns gegenüber ~ nicht kennen zu wollen. Erſtere zu belehren, müſſen wir ſold) en Klinikern überlaſſen, welche ſich jedes Arzneigebrauches bei Typhus enthalten und ſomit der Natur freien Spielraum laſſen, Lehtere' aber zu bekehren, dieſer Aufgabe ſind wir ſchon gar nicht gewachſen, glüFlicher Weiſe

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Title
Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.
Author
Wurmb, Franz.
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Page 110
Publication
Wien :: J.F. Gress,
1852.

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"Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar." In the digital collection Homeopathy Collection. https://name.umdl.umich.edu/2433688.0001.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed June 7, 2025.
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