Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.

98 Typhus. Dieſer jo eben beſchriebene Zuſtand kann viele- Tage dauern, und dann entweder in Geſundheit, odet in einen höheren Grad von Erregung, oder in das Gegentheil übergehen. Geſchieht erſteres, ſo laſſen die Fieberbewegungen nachz es ſtellt ſich wieder Schlaf ein z die ſenſoriellen Erſcheinungen treten zurück; die. Kranken bekommen Appetit, und loben ihr Befinden z: die Diarrhöen und die Bauchautreibung dauern zwar noch einige Zeit fort, verſchwinden aber dann, und es bleiben nur eine mäßige Schwäche und Abmagerung, und Bläſſe der Haut zurüs. | Die weitere Entwicklung zu höheren Graden von Erregung läßt ſelten lange auf ſich warten, Wir werden ihrer weiter unten, bei den Indikationen für Arſenik gedenken; den Uebergang in das Gegentheil - aber bei den Indikationen für Acidum phosphoricium beſprechen. - Hält man dieſem Krankheitsbilde das der Giftſumachwirfungen entgegen, ſo wird man die zwiſchen beiden hertſ<ende Aehnlichkeit, da ſie eine ſo auffallende iſt, nicht leiht verkennen. Beide ſtimmen jedoch nicht etwa' blos darin überein, daß hier wie dort dieſelben Symptome und Symptomengruppen vorkommen, ſondern daß. ſie auch dieſelbe Bedeutung haben. Die Aehnlichfeit zwiſchen beiden iſt ſomit nicht nur eine ſcheinbare, ſondern eine wirkliche; denn gleich wie bei Typhus das Blutleben vorzugsweiſe ergriffen iſt, ſo iſt dieß auch bei der Giftſumachkranfheit der' Fall; ſo wie-dort durch die Veränderungen im Blute eine heftige Erregung im Gefäßſyſteme eintritt, eben ſo findet dieß auch hier ſtatt; ſo wie dort die Seelenthätigfeiten bedrüct find, und in Folge deſſen die Phantaſte entfeſſelt wird, und die Vorſtellungen des Gemeingefühles den Gegenſtänden, - auf welche ſie ſich beziehen, nicht mehr öntſprechen; ſo wie dort die Schleimhäute, namentlich jene des Darmkanals, in denen Ablagerungen und Reizungszuſtände nie fehlen, vorzugsweiſe mitleiden; furz ſo wie der Typhus troß der vorhandenen Erregung ein adynamiſcher Krankheitsprozeß im eigentlichen Sinne des Wortes iſt, und gleich im Beginne eine Zerſeßung des Blutes und eine Erſchöpfung der Lebenskraft anſtrebt: eben 0 gilt das Nämliche von der Giftſumac<hkrankheit. ~ Dieß ſind die Gründe, welche uns zur Anwendung des Rhus gegen Typhus beſtimmten. Nachfolgende Krankengeſchichten dürften ~ unſere Anſchauungsweiſe noch mehr verdeutlichen und rechtfertigen.

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Title
Homöopathisch-klinische Studien / von Franz Wurmb und Hugo Caspar.
Author
Wurmb, Franz.
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Publication
Wien :: J.F. Gress,
1852.

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