Petri Philomeni de Dacia in algorismum vulgarem Johannis de Sacrobosco commentarius. Una cum algorismo ipso edidit et praefatus est Maximilianus Curtze.

XII Die Anfangsworte des ganzen Algorismus ftihrt der Verfasser des Commentars richtig auf die Arithmetik des BOETIUS zurtick, ebenso den zweiten Satz:,,Et quemnadmodum sunt, sic cognosci,,habent", auf ARISTOTELES, von ihm ARISTOTILES genannt, Buch II der Metaphysik. Aus der von ihm vollstandiger als durch SACROBOSCO selbst angeftihrten Stelle des BOETIUS schliesst der Verfasser, dass vorzugsweise fMr Zwecke der Astronomie die Rechnung tiberhaupt erfunden und weiter ausgebildet sei. Die Entstehung des Zifferrechnens legt er sich so zurecht. Ein arabischer Philosoph ALGUS habe das Ganze erfunden, dann aber habe der Lateiner SACROBOSCO nach dem Vorbilde jenes Arabers den vorliegenden Tractat verfasst. Auch bei der Erlauterung der Zahlenerklarung des SACROBOSCO citiert PETRUS wieder ARISTOTELES (Lib. I de anima) und die Metaphysik des AVICENNA. Aus einer Stelle des Commentars geht auch hervor, das PETRUS die Erfindung der Ziffern durch die Inder bewusst war. In ENESTROMS Bibliotheca ilMathematicac hat HUNRATH 1) die Frage aufgeworfen, woher der von SACROBOSCO angefihrte Name Teca filr Null, in den Handschriften auch Theca oder Theta geschrieben, stamme. Da anfangs die Null 0 oder & geschrieben wurde, so haben viele an das griechische Theta gedacht; unser Verfasser belehrt uns eines Bessern. Teca heisse das kreisf6rmige Eisen, mit welchem das Brandmal, welches in einigen Gegenden Dieben und Riubern auf die Stirne oder den Kinnbacken eingebrannt zu werden pflege, hervorgebracht werde. Wegen der Aehnlichkeit der Gestalt der Null mit diesem Brandeisen sei der Name gekommen2). Auch fir Cyfra hat er sich 1) Bibliotheca Mathematica..Neue Folge I, 1887, Anfrage 18, S. 120. 2) Im Codex lat. MIonac. 13021 (Rat. civ. 21) befindet sich eine Abhandlung fiber Astronomie aus dem XII. Jahrhundert. In dieser iwerden eine sehr grosse Zahl von Tabellen mitgetheilt, und hier findet man sehr haufig, untermischt mit dem Zeichen 0, fir Null ein deutliches t gesetzt, genau so geschrieben, \wie dasselbe im Texte benutzt ist. Dieses t diirfte wohl unzweifelhaft die Abkiirzung fir die von SACROBOSCO und PETRUS DE DDCIA bezeugte Benennung teca fiir Null sein sollen.

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Title
Petri Philomeni de Dacia in algorismum vulgarem Johannis de Sacrobosco commentarius. Una cum algorismo ipso edidit et praefatus est Maximilianus Curtze.
Author
Sacro Bosco, Joannes de, fl. 1230.
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Publication
Hauniae,: A. F. Host,
1897.
Subject terms
Arithmetic

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"Petri Philomeni de Dacia in algorismum vulgarem Johannis de Sacrobosco commentarius. Una cum algorismo ipso edidit et praefatus est Maximilianus Curtze." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/acv7283.0001.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed June 1, 2025.
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