Petri Philomeni de Dacia in algorismum vulgarem Johannis de Sacrobosco commentarius. Una cum algorismo ipso edidit et praefatus est Maximilianus Curtze.

XI

nur noch das Resultat, nicht aber die der Aufgabe zu Grunde
liegenden Zahlen vorhanden sind. Das spater sich daraus entwickelnde Rechnen auf Papier unter Durchstreichung der benutzten Ziffern und Ueberschreibung der an ihre Stelle tretenden
hat PETRUS noch nicht gebraucht. Diese Art der Rechnung hat
ihren Ausgangspunkt in Italien und kommt zuerst in Kaufmannskreisen vor, wahrend wir hier ein akademisches Compendium
vor uns haben. Wer die Erliuterungen und das jedesmalige
Exempel wirklich durchgearbeitet hatte, das heisst, wer den
Vorlesungen wirklich gefolgt war, musste den Mechanismus des
Rechnens nicht nur selbst in sich aufgenommen haben, es
mussten ihm auch die Grfinde klar geworden sein, weshalb
gerade so und nicht anders gerechnet wurde. Wenn die Vorlesungen iiber den Algorismus de integris, die, wie wir nach
den Verzeichnissen wissen, an alien Universitaten gehalten
wurden, in ahnlicher Weise durchgeffhrt sind, so dfirften die
Zuhorer mit wirklichem Nutzen daraus hervorgegangen sein.
Ich mochte dabei erwahnen, dass ich auf einer mit Unterstfttzung
der Konigl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin unternommenen Studienreise durch die Bibliotheken Deutschlands und
Oesterreichs auch eine ganze Zahl anderer Commentare zu dem
Algorismus SACROBosco's aufgefunden habe, welche nicht dem
PETRUS DE DACIA angehoren, obwohl sie, sammtlich spater als
dieser., oft die Abhangigkeit von dessen Commentar deutlich
durchblicken lassen. So enthalten z. B. alle die unten erwahnte
Notiz tiber den Namen Teca futr Null, wenn auch mehr oder
weniger abgeandert 1), und die in dem Capitel de radicuim extractione eingeftigte Figur iiber die mittlern Proportionalen genau
wie bei PETRUS.
1) So heisst dieselbe z. B. im Codex latinus Mlionacensis 4774, Blatt 222,:,,Sciendum quod cyfra habet diversa nomina; primo dicitur theca,,,et theca dicitur ferrum rotundum, cum quo olim latrones signabantur,,in fronte vel in maxillis, et quia illud ferrum erat rotundutm ut,,cyfra, ideo dictum theca. Et illud ferrum alio nomine dicitur cau-,,the rium."