Vorlesungen über darstellende geometrie, von Dr. F.v. Dalwigk.

~~ 17-18. Kotierte Projektion. 359 sie als Tallinie des durch die Vereinigung der beiden oberen Täler entstandenen Tales. Oberhalb vom Endpunkt des Rückens hat jedes dieser Täler seine bestimmte Tallinie. Diese beiden münden nicht etwa in die Tallinie des unteren Tales ein, sondern sie setzen sich als gewöhnliehe Gefällslinien der Fläche in das untere Tal weiter fort, indem sie sich der Tallinie des unteren Tals immer mehr annähern. Der Streifen, den sie zwischen sich enthalten, ist die Fortsetzung der am Scheidekamm liegenden Hänge der oberen Täler. Nun liegt offenbar kein Bedürfnis vor, im unteren Tal zwei Hänge und einen mittleren Streifen zu unterscheiden, sondern man wird dessen Hänge in der Tallinie zusammenstoßen lassen. Die Tallinie des einen oberen Tals mündet demnach in der Höhenlage, wo der Scheiderücken aufhört, in den einen Hang des unteren Tales so ein, daß sie in ihrem weiteren Verlauf als gewöhnliche Gefällslinie dem Innern dieses Hanges angehört. Das wirkt beinahe wie eine Unstetigkeit. Die eingeführten Begriffe der Tallinie und der durch die Tallinie getrennten beiden Talhänge entsprechen eben wenig der wirklichen Anschauung. Was im vorhergehenden als Kammlinie eingeführt wurde (beimr Bergrücken, der in einem Sattel endet oder bei der Vereinigung zweier Täler aufhört), entspricht genau dem topographischen Begriff der Kammlinie oder Wasserscheide. Dagegen ist der mathematische Begriff der Tallinie eigentlich nur analog zum Begriff der Kammlinie gebildet. Er liefert dann eine Definition der Talhänge. Für den Topographen sind die Talhänge anders erklärt, sie stoßen in der Linie des Wasserlaufes zusammen, und diese ist schließlich nicht durch eine ausgezeichnete Gefällslinie wiederzugeben. Darum kann es auch nicht befremden, daß die mathematischen Tallinien zweier Täler bei Vereinigung nicht ebenfalls ineinander münden. Allerdings läßt sich dann auch sagen, die mathematische Tallinie sei ein topographisch ziemlich unwichtiger Begriff. Die betrachtete Vereinigung zweier Täler ist natürlich der analoge Fall zu dem im Anfang des Paragraphen behandelten Fall, wo zwei Bergrücken sich oben vereinigen und das zwischen ihnen liegende Tal verschwindet. Hiermit sind nur die wesentlichsten Betrachtungen über topographische Flächen gegeben. Wiener und Rohn-Papperitz können zur Ergänzung dienen. Peschka bringt nichts über diese Fragen. ~ 18. Über Reliefdarstellung von Terrainformen. Wenn ein Gelände durch Niveaukurven gegeben ist, kommt man leicht zu einem Reliefmodell. Das Nähere ist schon in ~ 10 besprochen. Man kann die Höhen in demselben Maßstab wiedergeben, wie die Horizontalentfernungen. Oft wird aber der Höhenmaßstab anders gewählt, nämlich es werden die Höhen zu groß gemacht, um eine stärkere plastische Wirkung zu erzielen. Dafür

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Title
Vorlesungen über darstellende geometrie, von Dr. F.v. Dalwigk.
Author
Dalwigk, F. von (Friedrich), 1864-
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Page 344 - Comprehensive Index
Publication
Leipzig,: B.G. Teubner,
1911-14.
Subject terms
Geometry, Descriptive
Perspective

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