Vorlesungen über darstellende geometrie, von Dr. F.v. Dalwigk.

~~ 13-14. Kotierte Projektion. 355 mathematisch richtig ist. Auch gegen den Boden einer Talmulde hin kann man den Schraffen gar nicht die genauen Richtungen geben, vgl. ~ 16. Weiter ist zu beachten, daß die Schraffen nur kurze Linien sind. Zwar folgen in der nächsten Höhenschicht andere Schraffen. Aber die Abstände nebeneinander liegender Schraffen sind durch die Steilheit des Hanges bedingt. Deshalb schließen sich nicht etwa einzelne Schraffen zum genauen Verlauf einer Linie größten Falles zusammen. Dafür würde auch keinerlei topographisches Bedürfnis vorliegen, man vermeidet sogar ineinander fortlaufende Schraffen, um die Horizontalkurven recht deutlich werden zu lassen. ~ 14. Weitere Angaben über die Darstellung der Bodenformen in Karten. Gleichzeitige Anwendung von Niveaulinien und Schraffen findet sich u. a. in der österreichischen Spezialkarte 1: 75 000 des k. und k. militärgeogr. Instituts (der sogenannten österr. Generalstabskarte), dann in einem Teil der Reichskarte 1:100000, nämlich in den neuen bayrischen Mehrfarbendruckblättern des Alpengebietes. Da sind die Höhenkurven und Schraffen braun, wodurch sich das Bild des Geländes gut vom übrigen Karteninhalt abhebt.1) Statt einer Geländedarstellung in Schraffen tritt in manchen Karten eine Abtönung der Flächen ein, derart, daß mit der Steilheit der Hänge die Dunkelheit wächst. Man spricht dann von S ch u m m e r u ng f ü r senkrechte Beleuchtung (ohne daß wieder das Sinusgesetz der Beleuchtung eingehalten werden müßte). Dann ist noch die von manchen Seiten bekämpfte, oft falsche Eindrücke erzeugende und dennoch oft wertvolle Terraindarstellung in schiefer Beleuchtung zu nennen. Sie trägt bei bestimmten Geländeformen, z. B. im alpinen Hochgebirge, wesentlich zu einer plastischen Wirkung des Kartenbildes bei, und bei gleichzeitiger Anwendung von zahlreichen Isohypsen treten die sonst schwerwiegenden Bedenken zurück.2) Darüber und über Farbenplastik muß ganz auf die Literatur der Anm. a. v. S. verwiesen werden. Vertrautheit mit dem Kartenlesen ist nur durch große Übung zu erreichen. Das Wandern nach einer Karte, zunächst in bekanntem, dann in unbekanntem Gebiete ist dabei eine sehr gute Schulung und ist für 1) Nur so war es möglich, den an sich für alpines Terrain (und schon fürs Alpenvorland) zu kleinen Maßstab der Reichskarte für diese Gebiete noch recht brauchbar zu machen. Allerdings hat man häufig die Lupe nötig, um den Inhalt der Karte vollständig herauszulesen. Die ursprünglichen bayrischen Kartenblätter haben den besseren Maßstab 1:50000. Die jetzt erscheinende Neuausgabe des alpinen Teils dieser Karte in Mehrfarbendruck ist den bayrischen Mehrfarbendruckblättern der Reichskarte 1: 100000 weit überlegen. 2) Die am Schluß der letzten Anmerkung genannten bayrischen Alpenblätter sind als Beispiel zu nennen, ebenso die neueren Hochgebirgskarten des Alpenvereins. In der Schweizer Dufourkarte fehlen die Isohypsen. 23*

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Title
Vorlesungen über darstellende geometrie, von Dr. F.v. Dalwigk.
Author
Dalwigk, F. von (Friedrich), 1864-
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Page 344 - Comprehensive Index
Publication
Leipzig,: B.G. Teubner,
1911-14.
Subject terms
Geometry, Descriptive
Perspective

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"Vorlesungen über darstellende geometrie, von Dr. F.v. Dalwigk." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/acv4838.0001.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed May 21, 2025.
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