Vorlesungen über darstellende geometrie, von Dr. F.v. Dalwigk.

~~ 3-4. IV. Beleuchtungslehre. 335 Das Ergebnis dieser Messungen ist demnach folgendes: Die Helligkeit eines beleuchteten vollkommen matten Flächenstückes ist mit sehr hoher Annäherung unabhängig vom Winkel E zwischen der Sehrichtung und der Flächennormale. Ihre Abhängigkeit vom Einfallswinkel i ist aber nur in sehr roher Annäherung durch die Proportionalität mit cos i wiederzugeben. Dies weicht wesentlich von den früheren Ansichten ab. Aus älteren Versuchen mit ungenügend matten Oberflächen hatte man geschlossen, daß das Lambertsche Emanationsgesetz, was sich auf den Winkel E bezieht, nur sehr roh sei, während man bei festem 8 an der Proportionalität der Helligkeit mit cos i nicht zweifelte. Für darstellend geometrische Helligkeitskonstruktionen hat man deshalb bei Annahme vollkommen matter Oberflächen die Helligkeit jedenfalls unabhängig von der Sehrichtung zu nehmen. (Hiervon abweichende Gesetze sind zwar früher versucht worden, haben aber jetzt keine physikalische Berechtigung mehr.) Weiter bleibt keine andere praktische Möglichkeit übrig, als die Annahme, daß die Helligkeit proportional zu cos i, zur Beleuchtungsstärke sei. Denn für die Konstruktion braucht man unbedingt ein einfaches Gesetz, und die Berücksichtigung eines genaueren, aber umständlichen Gesetzes wäre schon deshalb zwecklos, weil die Reflexbeleuchtung die ganzen Beleuchtungsverhältnisse in einer Weise umgestaltet, welche man doch nicht genau berücksichtigen kann. ~ 4. Die Darstellung der Beleuchtung durch Antuschen. Nachdem die Helligkeit und die Beleuchtungsstärke als zueinander proportional anzunehmen sind, ist es gleichgültig, ob man von Kurven konstanter Helligkeit oder von Kurven konstanter Beleuchtungsstärke auf einer Fläche redet. (Die Oberfläche wird als vollkommen matt und durchaus gleichartig vorausgesetzt.) Nimmt man die Beleuchtungsstärke bei senkrecht auffallendem Licht als Einheit und ebenso die Helligkeit in diesem Fall als Einheit, so ist die Kurve für die Beleuchtungsstärke - dasselbe wie die Kurve für die Helligkeit -- (c = 0, 1, 2...4, 5, vgl. ~ 1). - Im Grunde ist bei Beleuchtungskonstruktionen die Wiedergabe der natürlichen Wirkung auf das Auge gefordert, also die Wiedergabe der Helligkeit, aber wegen der Gleichwertigkeit kann man sich auf Kurven gleicher Beleuchtungsstärke auf Lichtgleichen oder Isophoten beschränken. Die Beleuchtungsstärke oder die damit gleichwertige Helligkeit wird durch Antuschen wiedergegeben. Unterscheidet man die Beleuchtungs12 4 stufen 0, 5, * * 1, dann kann man sie durch 5, 4, 3 1, 0 Schichten von Tusche darstellen. Dazu erhalten alle Gebiete, deren Beleuchtungsstärke 0 bis - beträgt, eine gleichmäßige Lage Tusche. Nach dem

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Title
Vorlesungen über darstellende geometrie, von Dr. F.v. Dalwigk.
Author
Dalwigk, F. von (Friedrich), 1864-
Canvas
Page 324
Publication
Leipzig,: B.G. Teubner,
1911-14.
Subject terms
Geometry, Descriptive
Perspective

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