Vorlesungen über darstellende geometrie, von Dr. F.v. Dalwigk.

.~~ 2-3. II. Kreisrektifikation. 319 die Horizontalprojektion der Sehne ist r z. Das Quadrat über der Sehne ist gleich der Kreisfläche, die genannte Projektion der Sehne ist ' des Kreisumfanges.1) - Auch bei sehr genauem Instrument wird der 4 ganze Kreisumfang durch die Vervierfachung der gefundenen Strecke nicht besonders genau. Dasselbe gilt für die im Anfang dieses Paragraphen besprochene Umfangsbestimmung. ~ 3. Rektifikation des Kreisumfanges durch aneinander gefiigte Sehnen. Eine andere Methode zur Bestimmung der Länge des Kreisumfanges beruht darauf, daß der Umfang eines eingeschriebenen Polygons von vielen kurzen Seiten sehr wenig vom Kreisumfang abweicht (wobei man durchaus nicht regelmäßige Polygone nötig hat). Man nimmt eine kurze Strecke s in den Zirkel, trägt sie von einem Punkt A aus möglichst oft als Sehne in den Kreis ein und findet damit einen Punkt B, der von A um weniger als s absteht. Dann trägt man die Strecke s ebenso oft, als sie zwischen A und B als Sehne enthalten war, auf einer Geraden ab und fügt die Länge der Sehne von BA hinzu. Hiermit ist ein Näherungswert für den Kreisumfang gefunden. Am besten benutzt man einen Zirkel, dessen beide Schenkel durch eine Mikrometerschraube verbunden sind (Teilzirkel). Ein gewöhnlicher Stechzirkel könnte sich während des Arbeitens verstellen. Dieses Verfahren gibt theoretisch eine um so bessere Annäherung, je kleiner s ist. Aber durch Häufung von Konstruktionsfehlern wird der Nutzen kurzer Sehnen schließlich aufgewogen. Christian Wiener2) hat auf Grund der Wahrscheinlichkeitsrechnung die am besten geeignete Sehnenlänge bestimmt und fand für Kreisradien von 3 5 10 cm als besten Wert für s 3,3 4,5 6,8 mm. Demnach entspricht s ungefähr einem Zentriwinkel von 40 50 6-~. 1) Das Instrument ist ebenso zur Bestimmung des Kreisradius aus gegebenem Flächeninhalt oder gegebenem Kreisumfang brauchbar, das bedarf keiner Erläuterung. Die Begleitschrift gibt noch eine Menge von Anwendungen zu andern Zwecken, z. B. Rektifikation allgemeiner Kreisbogen, Zeichnung regelmäßiger Polygone. Vieles davon ist sehr gekünstelt, und z. T. sind die gegebenen Lösungen weit umständlicher als andere bekannte. Ferner ist die Besprechung in Hoffmanns Zeitschrift für mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterricht, Bd. 29 (1898), S. 180, 181 zu vergleichen. 2) Schlömilchs Zeitschrift, Bd. 16 (1871) und "Darstellende Geometrie" I. S. 189.

/ 409
Pages

Actions

file_download Download Options Download this page PDF - Pages 304-323 Image - Page 304 Plain Text - Page 304

About this Item

Title
Vorlesungen über darstellende geometrie, von Dr. F.v. Dalwigk.
Author
Dalwigk, F. von (Friedrich), 1864-
Canvas
Page 304
Publication
Leipzig,: B.G. Teubner,
1911-14.
Subject terms
Geometry, Descriptive
Perspective

Technical Details

Link to this Item
https://name.umdl.umich.edu/acv4838.0001.001
Link to this scan
https://quod.lib.umich.edu/u/umhistmath/acv4838.0001.001/336

Rights and Permissions

The University of Michigan Library provides access to these materials for educational and research purposes. These materials are in the public domain in the United States. If you have questions about the collection, please contact Historical Mathematics Digital Collection Help at [email protected]. If you have concerns about the inclusion of an item in this collection, please contact Library Information Technology at [email protected].

DPLA Rights Statement: No Copyright - United States

Manifest
https://quod.lib.umich.edu/cgi/t/text/api/manifest/umhistmath:acv4838.0001.001

Cite this Item

Full citation
"Vorlesungen über darstellende geometrie, von Dr. F.v. Dalwigk." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/acv4838.0001.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed May 21, 2025.
Do you have questions about this content? Need to report a problem? Please contact us.