Vorlesungen über darstellende geometrie, von Dr. F.v. Dalwigk.

~~ 6 —8. I. Einiges aus der Zeichentechnik. 311 konvexe Seite zukehren, und durch nachfolgendes Nehmen der Mitte nach dem Augenmaß. Schlecht ist auch das Suchen der Streckenmitte durch die Mittelsenkrechte, welche selbst durch Schnittpunkte von Kreisbogen bestimmt wird. Zum regelmäßigen Einteilen einer Strecke kann auch der von Riefler und anderen gelieferte Reduktionszirkel dienen, der in ~ 7 des nächsten Abschnittes nochmals genannt wird. ~ 7. Erleichterung des Zeichnens durch besondere Wahl der Richtungen von Geraden. Wenn die Reißschiene wagrecht liegt und ihr Kopf links an die Reißbrettkante fest angedrückt ist, so kann man an einem angelegten Zeichenwinkel senkrechte Linien und nach links oder rechts steigende Linien unter 30~, 450 und 600 ziehen. Das wird sehr viel benutzt. Sobald z. B. zu einer Geraden eine Reihe von Parallelen oder von Senkrechten zu ziehen sind, wird man gern die Richtung so wählen, daß alle diese Geraden mit wagrechter Schiene und anliegendem Zeichenwinkel gezogen werden können. Das erleichtert und kürzt die Arbeit wesentlich und erhöht die Genauigkeit. Besonders braucht man dann die Parallelen oder die Lote nicht auf einmal zu machen, sondern man hat bei Bedarf sofort mit den einfachsten Handgriffen die richtige Einstellung von Schiene und Winkel, ohne jedesmal an die eine ursprünglich gegebene Gerade anknüpfen zu müssen. Der Wert hiervon ist nicht zu unterschätzen. Demnach wählt man z. B. Ebenenspuren, auch wenn man sie allgemein denkt, doch gern in der besprochenen besonderen Art; davon ist in diesem Buch häufig Gebrauch gemacht, und in den Übungen lasse ich es noch mehr tun. ~ 8. Uber das Zeichnen einiger regelmäßiger Polygone. Geraden der vorhin genannten Richtungen kommen u. a. vor, wenn ein regelmäßiges Sechseck mit zwei wagrechten Seiten zu zeichnen ist. Man zieht die drei Diagonalen des Sechsecks, welche durch den Mittelpunkt des umgeschriebenen Kreises gehen. Dann hat man die Ecken des Sechsecks, seine Seiten zieht man nicht nur als Verbindungslinien der Ecken, sondern man hat wieder die bekannten Seitenrichtungen mitzubenutzen. Beim umgelegten Sechseck von ~~ 3, 4 des VII. Abschnitts geht man i. w. entsprechend vor, nur ist da die feste Kante, an welche der Zeichenwinkel mehrfach angelegt wird, nicht wagrecht. Ähnlich kann man beim regelmäßigen Sehnen-Zwölfeck, von dem eine Hauptdiagonale wagrecht liegt, alle Hauptdiagonalen und die unter 45~ geneigten Seiten mittels der an die wagrechte Schiene angelegten Zeichenwinkel ziehen, beim Ausziehen anderer Paare von Seiten ist der Parallelismus mit langen Diagonalen, welche aber nicht Hauptdiagonalen sind, zu berücksichtigen. - Eine Einteilung des umgeschriebenen Kreises mit dem Zirkel ist demnach nicht nötig, sie erhöht aber die Genauigkeit doch etwas. Das Zwölfeck z. B.

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Title
Vorlesungen über darstellende geometrie, von Dr. F.v. Dalwigk.
Author
Dalwigk, F. von (Friedrich), 1864-
Canvas
Page 304
Publication
Leipzig,: B.G. Teubner,
1911-14.
Subject terms
Geometry, Descriptive
Perspective

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"Vorlesungen über darstellende geometrie, von Dr. F.v. Dalwigk." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/acv4838.0001.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed May 21, 2025.
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