Vorlesungen über darstellende geometrie, von Dr. F.v. Dalwigk.

288 Zweiter Teil. Schiefe Parallelperspektive und Axonometrie. ~~ 8-9. Man betrachtet die Ebene E, welche durch den Projektionsstrahl von P senkrecht zu TT1 geht. Ihre Bildspur geht durch P und ist von links unten nach rechts oben unter 30~ gegen die Horizontale geneigt. (Die Ebene ist parallel zu der in ~ 6 viel benutzten Hilfsebene E.).E schneidet die Kugelfläche in einem Kleinkreis, dessen Durchmesser in der Figur vorhanden ist und dessen Umlegung man daraus erhält. Ebenso legt man den in E liegenden Projektionsstrahl von P um, seine Umlegung ist parallel zu A~A, vgl. ~ 6. Hiermit findet man die Umlegung P~ von P, daraus P" und den Abstand PP" = PoP". ~ 9. Der größte Kugelkreis durch zwei im Bild gegebene Punkte. Gegeben sind das Kugelbild in Parallelperspektive und die Bilder zweier Punkte P und Q der Kugelfläche. Gesucht ist das Bild des größten Kreises k, welcher durch P und Q geht. Damit die Punkte eindeutig bestimmt sind, muß wieder bekannt sein, auf welcher der beiden durch den Umriß für die Projektionsrichtung geschiedenen Hälften der Kugelfläche jeder Punkt liegt. Zuerst bestimmt man nach vorigem Paragraphen P", Q" und die senkrechten Abstände der Punkte P und Q von r2T. P" Q" und das Bild von PQ schneiden sich im Aufrißspurpunkt von PQ.') Durch diesen Punkt und durch M geht die Bildspur s der Ebene des gesuchten größten Kreises. s schneidet den in der Bildebene liegenden Kugelkreis, welcher schon zur Konstruktion verwendet wurde, in zwei Punkten U und V. Diese sind die Endpunkte des in rTT liegenden Durchmessers von k. Legt man k um diesen Durchmesser in TT2 um, dann ist die Umlegung identisch mit dem um M beschriebenen Kreis vom Radius r. Man findet auch leicht die Stellen P00 und Qo, an welche P und Q bei dieser Umlegung gelangen, sie liegen auf den durch P" und Q" gelegten Senkrechten zu s. Das Bild des größten Kreises durch P, Q ist perspektivisch affin zu seiner Umlegung. s ist die Affinitätsachse und die Affinitätsrichtung ist durch P P0 oder Q Q0 bestimmt. Natürlich berührt die Ellipse wieder den Kugelumriß im Bilde in zwei diametral gegenüberliegenden Punkten. Damit ist die Aufgabe elementar gelöst. Eine höhere Lösung mit Hilfsmitteln der synthetischen Geometrie bespricht Sturm in seiner Darstellenden Geometrie, 2. Aufl. S. 142-143. Dieses höhere Verfahren hat übrigens nur theoretisches Interesse. Auch das hier gegebene elementare Verfahren ist noch zu umständlich, als daß man es zur Konstruktion parallelperspektivischer Bilder von sphärischen Dreiecken gern benutzen möchte. Uberhaupt wird man im allgemeinen davon absehen, sphärische Dreiecke parallelperspektivisch zu zeichnen, weil dabei, wie beim Kugelbild, die Verzerrung zu groß ist und weil es ziemlich mühsam ist. 1) P~Q~ geht nicht durch diesen Punkt, weil P~ und Q~ durch Umlegung zweier verschiedenen Ebenen entstehen.

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Title
Vorlesungen über darstellende geometrie, von Dr. F.v. Dalwigk.
Author
Dalwigk, F. von (Friedrich), 1864-
Canvas
Page 284
Publication
Leipzig,: B.G. Teubner,
1911-14.
Subject terms
Geometry, Descriptive
Perspective

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