Vorlesungen über darstellende geometrie, von Dr. F.v. Dalwigk.

.~~ 14-15. XVIII. Abschnitt. Rotationsflächen. 221 Hyperbeln. Sie teilen die Tangentialebene in zwei Paare von Scheitelwinkeln. Liegt die Tangente des Punktes Q der gegebenen Schnittkurve in dem Paar von Scheitelwinkeln, welches die Meridiantangente enthält, dann ist die Kurve bei Q gegen den Innenraum der Fläche konkav. Liegt sie im anderen Paar, dann ist die Kurve gegen den Innenraum konvex. Fällt die Kurventangente mit einer Asymptote der Indikatrix zusammen, dann hat die Kurve für die Stelle Q unendlich großen Krümmungsradius, d. h. im allgemeinen liegt ein Wendepunkt vor. Die Entscheidung zwischen diesen Fällen ist konstruktiv leicht durchzuführen, indem man die in der Tangentialebene von Q auftretende Figur in wahrer Gestalt zeichnet, etwa durch Umlegung um die Grundrißspur. Anwenden wird man dieses Verfahren allerdimgs nur dann, wenn sonst Zweifel über die Form der Kurve bestehen bleiben. Leider läßt sich das Verfahren nicht so umgestalten, daß es zur Auffindung der Wendepunkte führt. ~ 15. Folgerungen aus der algebraischen Natur der Schnittkurve. Die Ringfläche ist eine Fläche vierter Ordnung. Ihre Schnittlinie mit der Ebene E ist deshalb eine Kurve vierter Ordnung. Sie selbst und jede ihrer Projektionen kann mit einer Geraden nicht mehr als vier einfache Punkte gemein haben; ein Berührungspunkt zählt als zwei einfache Punkte, ein Wendepunkt, in welchem die Kurve von der Geraden berührt wird, zählt als drei einfache Punkte. Die Beachtung dieser Beziehung ist für das richtige Zeichnen der Kurven wesentlich. Manches nähere darüber ist schon im XV. Abschnitt ausgesprochen worden (~ 13). Aus dem vorigen Paragraphen ist bekannt, daß Wendepunkte der Kurve nur möglich sind auf den Kurvenstücken, welche den inneren, hyperbolisch gekrümmten Flächenteil angehören. An den Endpunkten dieser Kurvenstücke besteht Konkavität gegen den Innenraum der Fläche, wie man leicht sieht. So können auf einem solchen Kurvenstücke entweder keine Wendepunkte oder eine gerade Zahl von Wendepunkten auftreten, d. h. 0 oder 2 Wendepunkte. Denn bei einer größeren geraden Anzahl entstände ein Widerspruch gegen den Satz, daß die Maximalzahl der Schnittpunkte mit einer Geraden vier beträgt. In der Fig. 116 hat man zwei Wendepunkte auf jedem Kurvenstück. Bei wesentlich steilerer Ebene E - vorausgesetzt, daß der Schnitt g von E und E noch zwischen den zwei Kreisen verläuft - hätte man gar keine Wendepunkte. Danach richtet sich auch die Zahl der Doppeltangenten. - Eine Wendetangente der einen Kurvenhälfte geht unbedingt neben der anderen Kurvenhälfte vorbei. Weil die Fläche Hüllfläche einer bewegten Kugel ist (vgl. ~ 7), und weil alle Kugeln den imaginären unendlich fernen Kugelkreis enthalten, so gehört dieser imaginäre Kugelkreis der Fläche selbst als Doppelkurve

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Title
Vorlesungen über darstellende geometrie, von Dr. F.v. Dalwigk.
Author
Dalwigk, F. von (Friedrich), 1864-
Canvas
Page 204
Publication
Leipzig,: B.G. Teubner,
1911-14.
Subject terms
Geometry, Descriptive
Perspective

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