Vorlesungen über darstellende geometrie, von Dr. F.v. Dalwigk.

~~ 12-13. XV. Abschnitt. Durchdringungen krummflächiger Körper. 169 kurve nahe bei R. Dieser Kreuzungspunkt gehört einer Mantelgeraden des Zylinders an, deren Grundrißspurpunkt zwischen K und G liegt, was man ohne weiteres sieht. Ein dem R benachbarter und auf dem von oben sichtbaren Teil des Kegelmantels befindlicher Punkt der Durchdringungskurve liegt demnach weiter rechts als R. Noch kürzer findet man dies, indem man das bei R liegende Bogenelement der Durchdringungskurve als Stück der Tangente des Punktes R auffaßt. Der Spurpunkt der Tangente ist ein Punkt von S'I und zwar zwischen R' und I. Deshalb liegt ein unendlich kleines, von R nach oben und nach rechts gehendes Linienelement der Tangente auf der von oben sichtbaren Kegelfläche. Solche Überlegungen sind vielfach recht vorteilhaft, um den Verlauf einer Kurve vorläufig abzuschätzen oder eine gezeichnete Kurve zu prüfen. Beim letzten Verfahren muß man freilich vorsichtig sein; zuweilen kreuzt die Durchdringungskurve eine Gerade des ersten Umrisses so, daß sie im Fallen auf den von oben sichtbaren Teil der Mantelfläche übergeht. Aber das Verfahren führt immer zum Ziel. Im vorhergehenden wurden ein Stück der Durchdringungskurve und die zugehörige Grundrißprojektion ausführlich behandelt. Damit ist alles wesentliche über die Kurve und ihre Projektionen gesagt. Über den am weitesten links liegenden Teil des Kurvenaufrisses gewinnt man am schnellsten ein Urteil durch die Prüfung, wie die Umrißgerade SN des Kegels zu der linken Geraden des zweiten Zylinderumrisses liegt. (SN liegt bei der scheinbaren Kreuzung für die zweite Projektionsrichtung weiter vorn). ~ 13. Die Ordnung der Durchdringungskurve und ihrer Projektionen, Folgerungen über die Kurven. Weil es sich um zwei Flächen zweiten Grades handelt, ist die Durchdringungskurve im allgemeinen eine Raumkurve vierter Ordnung, und ihre Projektionen sind ebene Kurven vierter Ordnung. Im Falle der Figur, wo eine zweiteilige Durchdringungskurve auftritt, sind demnach die beiden im Grundriß erhaltenen geschlossenen Linien zusammengenommen eine ebene Kurve vierter Ordnung, und haben zusammengenommen mit einer Geraden höchstens vier Punkte gemein. Das gibt wichtige Anhaltspunkte für die Zeichnung, z. B. darf eine Wendetangente des einen Kurvenzweiges den anderen Zweig nicht treffen. Ebenso darf, wenn in einer Projektion zwei Doppelpunkte vorkommen, ihre Verbindungslinie keine weiteren Punkte mit der Kurve gemein haben. - Entsprechendes gilt für die Aufrißprojektion der Durchdringungskurve. In Fig. 96 ist nur ein Halbkegel, kein vollständiger Kegel benutzt. Dennoch sind die gezeichneten Projektionen der Durchdringungskurve vollständige ebene Kurven vierter Ordnung, der weggelassene Halbkegel trifft den Zylinder nicht.

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Title
Vorlesungen über darstellende geometrie, von Dr. F.v. Dalwigk.
Author
Dalwigk, F. von (Friedrich), 1864-
Canvas
Page 164
Publication
Leipzig,: B.G. Teubner,
1911-14.
Subject terms
Geometry, Descriptive
Perspective

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"Vorlesungen über darstellende geometrie, von Dr. F.v. Dalwigk." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/acv4838.0001.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed May 21, 2025.
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