Vorlesungen über darstellende geometrie, von Dr. F.v. Dalwigk.

116 Erster Teil. Mongesche iMthode mit Grund- und Aufriß. ~ 2. Fall. Gegeben ist der Basiskreis eines auf TT1 stehenden geraden Kreiszylinders. Der Zylinder wird durch eine Ebene E mit den gegebenen Spuren el, e2 schief abgestumpft. Seine Projektionen und die Abwicklung seines Mantels sind gesucht (Fig. 74a u. b, Tafel III). Die obere Endfläche ist eine Ellipse in der Ebene E. Ihr Mittelpunkt M ist der Schnitt der Zylinderachse mit E. Die Ebene Y, welche durch die Zylinderachse senkrecht zu e1 geht, ist Symmetrieebene für den Zylinder und E, d. h. auch für die Ellipse. Ihre Schnittlinie mit E ist eine Symmetrieachse für die Ellipse, und zwar fällt die große Ellipsenachse auf sie. Die kleine Ellipsenachse geht durch M senkrecht zur großen Achse, sie ist eine Spurparallele erster Art von E. Daraus ergeben sich die Grundrisse der Scheitel A und B der großen Achse und der Scheitel C und D der kleinen Achse der Ellipse. Der Grundriß der Ellipse ist identisch mit dem Basiskreis des Zylinders. Dann folgen A", B", C", D" mittels Spurparallelen erster Art, und diese Punkte sind Endpunkte konjugierter Durchmesser des Aufrisses der Schnittellipse (vgl. VIII. Abschn. ~ 18). Die Ellipse verläuft teils auf der vorderen, teils auf der hinteren Hälfte des Zylindermantels, sie kreuzt den zweiten Umriß in zwei Punkten. Diese Punkte liegen auf der Spurparallelen zweiter Art in E, welche der Ebene des zweiten Umrisses angehört. Der Grundriß dieser Spurparallelen geht durch M', daraus folgt ihr Aufriß, er liefert die Kreuzungsstellen der Schnittellipse mit dem zweiten Zylinderumriß. Diesen Kreuzungspunkten entsprechen in der Aufrißprojektion Berührungspunkte. Denn der Aufriß der Schnittellipse hat mit den beiden Geraden, welche den Aufriß der Zylinderfläche seitlich abgrenzen, je einen Punkte gemein und kann nicht über dieselben hinausgreifen. Die T a n g e n t e t der Ellipse für den Punkt P liegt in der Ebene E und in der Tangentialebene des Zylinders, welche zum Punkt P gehört. Deshalb ergibt sich der Grundrißspurpunkt 1T der Tangente als Schnitt von e. mit der an den Basiskreis in P' gezogenen Tangente. Daraus erhält man t". Das rechtwinklige Dreieck PP'T, enthält bei P den Winkel, unter welchem die Tangente des Punktes P die Mantelgerade von P durchkreuzt. Die wahre Gestalt der in E liegenden Ellipse ergibt sich durch Umlegung um e1, wobei man nur die vier Scheitel umzulegen braucht. - Die kleine Halbachse der Ellipse ist r, die große Halbachse ist r: cos c, wie man sofort sieht. Die Brennpunkte dieser Ellipse folgen ziemlich einfach aus dem Satz von Quetelet-Dandelin, welcher für den Rotationskegel in ~ 5 des nächsten Abschnitts besprochen wird. Doch trägt das nicht nennenswert zur Erhöhung der Genauigkeit der umgelegten Ellipse bei.

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Title
Vorlesungen über darstellende geometrie, von Dr. F.v. Dalwigk.
Author
Dalwigk, F. von (Friedrich), 1864-
Canvas
Page 104
Publication
Leipzig,: B.G. Teubner,
1911-14.
Subject terms
Geometry, Descriptive
Perspective

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"Vorlesungen über darstellende geometrie, von Dr. F.v. Dalwigk." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/acv4838.0001.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed May 21, 2025.
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