Vorlesungen über darstellende geometrie, von Dr. F.v. Dalwigk.

~~ 17-19. VIII. Abschnitt. Die Ellipse als persp. affine Kurve des Kreises usw. 97 einen Punkt der Bildfigur (z. B. durch M,) und bestimmt die affine Gerade g. Dann hat man nur noch zu g eine parallele Tangente t an den Kreis kc zu ziehen; die zugehörige Gerade in der Bildfigur ist die gesuchte Ellipsentangente, sie geht aus vom Schnittpunkt der Kreistangente mit der Affinitätsachse und ist zu gl parallel. ~ 18. Parallelprojektion einer Ellipse; die affine Kurve zu einer Ellipse. Ist in irgend einer Ebene eine Ellipse gegeben und projiziert man sie rechtwinklig oder schief durch parallele Strahlen auf eine andere Ebene, so bilden die Projektionsstrahlen einen elliptischen Zylinder und die Projektion ist deshalb auch eine Ellipse. Wieder entspricht jedem Paare konjugierter Durchmesser der ursprünglichen Ellipse ein Paar konjugierter Durchmesser der Projektion. Insbesondere erhält man als zugeordnete Punkte der vier Ellipsenscheitel die Endpunkte eines Paares konjugierter Durchmesser der Projektionsellipse. Dies wird später bei Darstellung elliptischer Schnitte des Rotationszylinders und Rotationskegels verwendet. Durch entsprechende Betrachtung wie im Anfang von ~ 17 beweist man aus den eben aufgestellten Sätzen folgendes: Bei allgemeiner perspektivischer Affinität in einer Ebene geht aus einer Ellipse wieder eine Ellipse hervor. Dabei sind die Mittelpunkte zugeordnete Punkte und jedes Paar konjugierter Durchmesser der ersten Ellipse liefert ein Paar konjugierter Durchmesser der zweiten. ~ 19. Anwendang zur Konstruktion einer Ellipse aus konjugierten Durchmessern. Durch die Endpunkte eines jeden der beiden konjugierten Durchmesser zieht man Parallelen zu dem anderen Durchmesser. Das entstehende Parallelogramm umschließt die Ellipse und berührt sie in den Endpunkten der beiden Durchmesser, d. h. in den Mitten seiner Seiten. An eine Parallelogrammseite figt man außen ein Quadrat an. Dann lassen sich die beiden Vierecke als perspektivisch affine Parallelogramine in derselben Ebene auffassen; die gemeinsame Seite liegt auf der Affinitätsachse und die Affinität ist durch beide Vierecke völlig bestimmt. Darum hat die Ellipse, deren konjugierte Durchmesser gegeben sind, eine eindeutig bestimmte zugeordnete Ellipse. Diese wird von den Quadratseiten in deren Mitten berührt und hat deshalb ein Paar rechtwinkliger und gleich langer Durchmesser. Sie ist ein Kreis. Damit hat man den Satz: Beschreibt man dem oben eingeführten Quadrat einen Kreis ein, so ist er die perspektivisch affine Kurve zur Ellipse mit den gegebenen konjugierten Durchmessern. Nun läßt sich die Ellipse nach ~ 17 konstruieren. Das Parallelogramm und das Quadrat waren nur zum Beweis nötig. Die Konstruktion wird einfach so: F. v. D alwigk, darstellende Geometrie. I. 7

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Title
Vorlesungen über darstellende geometrie, von Dr. F.v. Dalwigk.
Author
Dalwigk, F. von (Friedrich), 1864-
Canvas
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Publication
Leipzig,: B.G. Teubner,
1911-14.
Subject terms
Geometry, Descriptive
Perspective

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