Darstellende und projective Geometrie nach dem gegenwärtigen Stande dieser Wissenschaft mit besonderer Rücksicht auf die Bedürfnisse höherer Lehranstalten und das Selbststudium, von dr. Gustav Ad. v. Peschka.

204 Nun sind aber t und Tr stets conjugierte Polaren in Bezug auf den imaginären Kreis, daher die nothwendige und hinreichende Bedingung dafür, dass sie zusammenfallen, darin besteht, dass die eine von ihnen (mithin natürlich auch die zweite) diesen Kreis berührt. Hieraus folgt aber, dass die im Unendlichen liegenden Centralpunkte der Erzeugenden einer windschiefen Regelfläche, die Berührungspunkte der unendlich fernen Curve CG mit den dieser Curve und dem imaginären Kugelkreis gemeinschaftlichen Tangenten sind. Nachdem die Curve C, von der r-ten Classe vorausgesetzt wurde, und ein Kreis (gleichgiltig ob er reell oder imaginär ist) von der zweiten Classe ist, so folgt, dass die Anzahl der gemeinschaftlichen Tangenten oder was dasselbe ist, die Zahl jener Centralpunkte gleich 2r sei. Der geometrische Ort der Centralpunkte ist aber die Strictionslinie der Regelfläche. Das gefundene Resultat drückt sonach nichts anderes aus, als dass die Strictionslinie einer Regelfläche r-ten Ranges mit der unendlich fernen Ebene, also auch mit jeder anderen Ebene, 2r Punkte gemein habe, d. h. dass sie eine Curve 2r-ter Ordnung sei. Es gilt daher der Satz: 142. "Die Strictionslinie einer Regelllicche r-ten Btanges ist i,; allyemleinen eine Raimcurle 2r-ter Ordnulng." ~. 188. Wenden wir uns wieder der Kugel und ihren Eigenschaften zu. Wir haben gefunden, dass alle Kugeln im Raume durch den nämlichen imaginären Kreis Ku in der unendlich fernen Ebene gehen. Sind also zwei beliebige Kugeln im Raume gegeben, so repräsentiert dieser Kreis Ku einen Bestandtheil zweiter Ordnung ihres Gesammtschnittes, welcher von der vierten Ordnung ist. Der Rest des Schnittes kann daher wieder nur eine Curve zweiter Ordnung sein. Nun sind aber alle Curven zweiter Ordnung, welche auf einer Kugel liegen, wie nachgewiesen wurde, Kreise. Hieraus folgt also, dass der im Endlichen gelegene Schnitt zweier Kugeln, einerlei ob reell oder imaginär, nur ein Kreis sein kann. Bezeichnen wir diesen Schnittkreis mit K, seinen Mittelpunkt mit o, während die beiden Mittelpunkte der Kugeln ]i1, und M4 heißen mögen. Da der Kreis K beiden Kugeln angehört, so muss sowohl die Gerade Mm, als auch die Gerade M11m (Satz 121 u. 122) auf seiner Ebene senkrecht stehen, das heißt: XM, M2, m liegen auf einer und

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Title
Darstellende und projective Geometrie nach dem gegenwärtigen Stande dieser Wissenschaft mit besonderer Rücksicht auf die Bedürfnisse höherer Lehranstalten und das Selbststudium, von dr. Gustav Ad. v. Peschka.
Author
Peschka, Gustav Adolf von, 1830-1903.
Canvas
Page 204
Publication
Wien,: C. Gerolds sohn,
1883-85.
Subject terms
Geometry, Descriptive
Geometry, Projective

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"Darstellende und projective Geometrie nach dem gegenwärtigen Stande dieser Wissenschaft mit besonderer Rücksicht auf die Bedürfnisse höherer Lehranstalten und das Selbststudium, von dr. Gustav Ad. v. Peschka." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/acv2898.0003.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed June 25, 2025.
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