Darstellende und projective Geometrie nach dem gegenwärtigen Stande dieser Wissenschaft mit besonderer Rücksicht auf die Bedürfnisse höherer Lehranstalten und das Selbststudium, von dr. Gustav Ad. v. Peschka.

197 Wenn der Kugel jener Rotationscylinder umschrieben wird, dessen Erzeugenden zu der gegebenen Geraden g parallel sind, so werden offenbar die durch g gehenden Berührebenen T, und Tb des Cylinders gleichzeitig auch die gesuchten Ebenen für die Kugel sein. Die Berührungspunkte derselben auf der Kugel seien A und B. Nachdem diese Punkte der Berührungscurve obigen Cylinders angehören, diese Curve aber den zu den Cylindererzeugenden, also auch zur Geraden g senkrechten grföten Kugelkreis vorstellt, so ist einleuchtend, dass die Gerade g, welche die Berührungspunkte A und B verbindet, in jener Ebene (des genannten größten Kreises) liege, welche durch den Kugelmittelpunkt M senkrecht zu der Geraden g geführt wird. Das Ergebnis dieser Betrachtung ist also, dass die beiden Geraden g und g1, wovon die eine bekanntlich die Polare der anderen ist, zwei sich nicht schneidende, auf einander senkrecht stehende Geraden seien. Setzen wir weiter voraus, die Ebene e der Berührungscurve treffe die Gerade g in dem Punkte p. Dies angenommen, ist ilMp die Senkrechte vom Kugelmittelpunkte auf die Gerade y. Besagte Gerade Mp liegt aber in der Ebene e, schneidet mithin auch die Gerade g, in einem Punkte p,. Da ferner (nach Satz 130) die beiden Kugeltangenten p und pB gleiche Längen haben, weiters JIA = -lMB gleich dem Kugelradius ist, sind die beiden Dreiecke JLpA und JIpB congruent; es muss daher die Gerade g, -AB ebenfalls auf iMp senkrecht stehen, wobei g, gleichzeitig von der letzteren in dem Punkte _p halbiert wird. Demnach folgt der Satz: 132. "Sind zwei Geraden in Bezug auf eine Kugel conjugiert, d. h. ist die eine die Polare der anderen, so schlieJfen sie miteinander einen rechten Winkel ein; die Gerade ihres kürzesten Abstandes geht durch den Mittelpunkt der Kugel und halbiert jene Sehne, welche die Kugel auf der einen von ihnen bestimmt." ~. 177. Auf Grund des Vorausgeschickten ist bekannt, dass von den vier Eckpunkten eines Polartetraeders einer Fläche zweiten Grades, stets einer derselben innerhalb der Fläche liegt, während die drei übrigen außerhalb der Fläche sich vorfinden. Sehen wir nun nach, welche besondere Eigenschaften ein Polartetraeder einer Kugel besitzt. Nehmen wir zu diesem Zwecke einen im Innern der Kugel S liegenden Punkt P, als die eine Ecke des Tetraeders an. Die drei

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Title
Darstellende und projective Geometrie nach dem gegenwärtigen Stande dieser Wissenschaft mit besonderer Rücksicht auf die Bedürfnisse höherer Lehranstalten und das Selbststudium, von dr. Gustav Ad. v. Peschka.
Author
Peschka, Gustav Adolf von, 1830-1903.
Canvas
Page 197
Publication
Wien,: C. Gerolds sohn,
1883-85.
Subject terms
Geometry, Descriptive
Geometry, Projective

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"Darstellende und projective Geometrie nach dem gegenwärtigen Stande dieser Wissenschaft mit besonderer Rücksicht auf die Bedürfnisse höherer Lehranstalten und das Selbststudium, von dr. Gustav Ad. v. Peschka." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/acv2898.0003.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed June 25, 2025.
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