Vorlesungen über Variationsrechnung, von Dr. Oskar Bolza. Umgearb. und stark verm. deutsche Ausgabe der "Lectures on the calculus of variations" desselben Verfassers. Mit 117 Figuren im Text.

82 Zweites Kapitel. Die zweite Variation bei der einfachsten Klasse von Aufgaben. 2. Nach jedem Punkt P2 der Kurve $ läßt sich von P, aus eine Kettenlinie mit der x-Achse als Direktrix ziehen; auf derselben ist der Punkt P2 zugleich der zu P, konjugierte Punkt. Diese Kettenlinie liefert kein Minimum (vgl. ~ 43). 3. Liegt P2 im Innern des Bereiches II, so läßt sich von P, aus keine Kettenlinie mit der x-Achse als Direktrix nach P, ziehen.1) ~ 14. Notwendigkeit der Jacobi'schen Bedingung. Wir haben bereits hervorgehoben, daß die beiden in ~ 12, a) bewiesenen Sätze JACOBI'S, obgleich sie uns wichtige Aufschlüsse über das Vorzeichen der zweiten Variation geben, dennoch weder eine notwendige noch eine hinreichende Bedingung für die Existenz eines Extremums enthalten. Trotzdem kann man wenigstens eine notwendige Bedingung aus dem ersten der beiden Sätze durch eine leichte Modifikation der Jacobi'schen Schlußweise ableiten. Es läßt sich nämlich zeigen: Wenn x'< x2, so kann man 8PJ nicht nur gleich Null, sondern sogar negativ machen. Dies ist zuerst von WEIERSTRASS 2) und ERDMANN ) bewiesen worden. 1) Hierzu die Übungsaufgaben Nr. 2-12, 35-40 am Ende von Kap. III. 2) WEIERSTRASS, (Vorlesungen) schreibt die zweite Variation in der Form 2J== 2 { [(P + k)2 + 2Q + R2j d x -- kf dx}, 2X x, wo k eine kleine positive Konstante ist, und wendet auf das erste Integral die Jacobi'sche Transformation an (~ 10, b)): XJ= Xd WO w(n) - ((P + k) Q') r - ( ). Dann zeigt er auf Grund allgemeiner Sätze über Differentialgleichungen, welche einen Parameter enthalten (vgl. unten ~ 24, e) und PoINCARE, Mecanique celeste (Paris 1892), Bd. I, p. 58, und PICARD, Traite, Bd. III, p. 157), daß man für hinreichend kleine Werte von k eine Funktion 4r der Klasse D" konstruieren kann, welche der Differentialgleichung W(,) = 0 genügt und in x, und x2 verschwindet. Für eine solche Funktion,] ist aber offenbar d2J negativ. 3) Schlömilch's Zeitschrift, Bd. XXIII (1878), p. 367.

/ 736
Pages

Actions

file_download Download Options Download this page PDF - Pages 68-87 Image - Page 82 Plain Text - Page 82

About this Item

Title
Vorlesungen über Variationsrechnung, von Dr. Oskar Bolza. Umgearb. und stark verm. deutsche Ausgabe der "Lectures on the calculus of variations" desselben Verfassers. Mit 117 Figuren im Text.
Author
Bolza, O. (Oskar), 1857-1942.
Canvas
Page 82
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner.
1909.
Subject terms
Calculus of variations

Technical Details

Link to this Item
https://name.umdl.umich.edu/acm2517.0001.001
Link to this scan
https://quod.lib.umich.edu/u/umhistmath/acm2517.0001.001/95

Rights and Permissions

The University of Michigan Library provides access to these materials for educational and research purposes. These materials are in the public domain in the United States. If you have questions about the collection, please contact Historical Mathematics Digital Collection Help at [email protected]. If you have concerns about the inclusion of an item in this collection, please contact Library Information Technology at [email protected].

DPLA Rights Statement: No Copyright - United States

Manifest
https://quod.lib.umich.edu/cgi/t/text/api/manifest/umhistmath:acm2517.0001.001

Cite this Item

Full citation
"Vorlesungen über Variationsrechnung, von Dr. Oskar Bolza. Umgearb. und stark verm. deutsche Ausgabe der "Lectures on the calculus of variations" desselben Verfassers. Mit 117 Figuren im Text." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/acm2517.0001.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed June 19, 2025.
Do you have questions about this content? Need to report a problem? Please contact us.